Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschlussvorschlag:

 

Der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss ermächtigt die Verwaltung das Büro Fischer Teamplan mit den notwendigen Planungsleistungen für die Einleitung des Planfeststellungsverfahren für den Unkelbach zu beauftragen.

 


Protokoll:

 

Der Vorsitzende begrüßt neben den Ortsbeiratsmitgliedern aus Unkelbach auch Herrn Robert Ueberfeldt vom Büro Fischer Teamplan und bittet diesen die Machbarkeitsstudie vorzustellen.

 

Herr Ueberfeldt führt aus, dass insgesamt sechs potenzielle Standorte für Rückhaltebecken untersucht worden seien (jeweils zwei aus den Einzugsgebieten Unkelbach, Eckelsbach und Deponiebach). Er fasst zusammen, dass das steile Einzugsgebiet zu sehr hohen Bauwerks- und Stauhöhen führe, was gleichzeitig mit hohen Kosten verbunden sei. Trotzdem könnten die Rückhaltebecken („mittlere Becken“ gem. DIN 19700) ein wirkungsvolles Mittel zur Reduzierung des Hochwasserrisikos in Unkelbach sein.

 

Florian Faßbender erkundigt sich nach dem Aufwand für die Reinigung bzw. die Unterhaltung der Becken.

 

Herr Ueberfeldt erklärt, dass die Becken generell regelmäßig gereinigt werden müssen, um die Becken frei von Geschiebe und Gehölz zu halten. Es komme jedoch auch auf die Einstau-Häufigkeit an.

 

In diesem Zusammenhang möchte Hans Metternich wissen, wie oft ein Einstau vorkommen werde und ob auch eine Durchgängigkeit für die heimischen Tiere gegeben sei.

 

Herr Ueberfeldt antwortet, dass es ab 5-jährigen Regenereignissen zu einem Einstau komme, wobei hier auch die Dauer des Niederschlags entscheidend sei. Eine Durchgängigkeit für Tiere sei durch den Durchlasser gegeben, welches nach Bedarf mit einem Schieber reguliert werden könne.

 

Norbert Brüggemann erkundigt sich, ob es sich dabei um klassische Rückhaltebecken handelt und wie die Fließgeschwindigkeit dadurch beeinflusst werde.

 

Herr Ueberfeldt bestätigt, dass es sich um klassische Rückhaltebecken handelt. Es gehe hier nicht nur darum Treibgut und Geschiebe aufzuhalten, sondern tatsächlich auch um Rückhaltung von Wasser selber. Die Fließgeschwindigkeit ergebe sich aus dem Gefälle und werde somit nicht beeinflusst.

 

Iris Loosen fragt, ob sich ein Nutzen dieser Becken beziffern lasse.

 

Die Studie orientiere sich an alten Statistiken zu 20- bzw. 100-jährigen Ereignissen. Der Nutzen lasse sich vorrangig am vermiedenen Sachschaden im Ort beziffern. Eine explizite Berechnung für Unkelbach liege noch nicht vor, so Ueberfeldt.

Der Vorsitzende ergänzt, dass sich die Arbeit des Bauhofs und der Feuerwehr nach den vergangenen Hochwassern quantifizieren lasse. Leider seien aus den betroffenen Haushalten, trotz Abfrage, keine Rückmeldungen zu Sachschäden eingegangen. Er appelliert an die Ortsbeiratsmitglieder in der Bürgerschaft daran zu erinnern, da diese Quantifizierung wichtig für die Förderfähigkeit sei.

 

Simon Keelan und Egmond Eich möchten wissen, ob die Rückhaltebecken als Gesamtkonzept zu sehen seien und ob eine Kopplung möglich sei.

 

Herr Ueberfeldt erklärt, dass die Rückhaltebecken aus den drei Einzugsgebieten ein Gesamtkonzept darstellen. Eine Kopplung von mehreren Becken innerhalb eines Einzugsgebietes sei nicht zielführend, da die Becken zu nah aneinander liegen würden und sich somit kein Vorteil daraus ergebe.

 

Auf Nachfrage von Hans Metternich erläutert Herr Ueberfeldt, dass eine Abflussmenge von ca. 1 m³ pro Sekunde schadlos von der vorhandenen Verrohrung aufgenommen werden könne. Der Vorsitzende ergänzt, dass die Zahlen darüber bereits vom Büro Becker berechnet wurden und bekannt seien.

 

Jürgen Walbröl erkundigt sich bei Herrn Ueberfeldt nach dessen Erfahrung bezüglich der Förderfähigkeit. Dieser erläutert, dass der Nutzen-Kosten-Faktor in einem adäquaten Verhältnis stehen (> 1) muss. Das bedeutet, dass die Schäden deutlich höher sein müssen, als die Investitionen.

 

Der Vorsitzende schlägt vor das Planfeststellungsverfahren am Unkelbach vorzuziehen, da hier die Stadt Eigentümer der Flächen sei. Bei den beiden anderen Einzugsgebieten seien noch Eigentumsverhältnisse zu klären.

 

Der Vorsitzende unterbricht sodann die Sitzung, um dem Ortsbeirat Zeit zu geben sich untereinander abzustimmen. Der Ortsbeirat stimmt dem Beschlussvorschlag einstimmig zu. Die Ortsbeiratssitzung wird von Ortvorsteher Egmond Eich geschlossen.

 

Die Sitzung des Bau-, Verkehrs- und Umweltausschusses wird fortgeführt. Sodann ergeht folgender