Sitzung: 26.06.2017 Stadtrat
Protokoll:
a)
Mitteilungen
1.
Mit Schreiben vom 09.06.2017 teilt die Deutsche
Post AG mit, dass die Postfiliale in der von-Lassaulx-Straße 44 am 16.09.2017
in die neuen Geschäftsräume in der Grabenstraße 13 umziehen wird. Die
bisherigen Öffnungszeiten werden beibehalten.
2.
Im Planungsverfahren für die Wohn-, Geschäfts- und
Hotelneubauten auf dem ehemaligen VVR-Gelände zwischen Markt- bzw.
Bahnhofstraße sowie Bismarck- und Seelenstraße machte die Landesarchäologie als
Träger öffentlicher Belange auf dort zu erwartende Befunde aus römischer Zeit
aufmerksam. Diese wurden in die Baugenehmigung aufgenommen und die
bauausführenden Firmen verpflichtet, ihre Tiefbaumaßnahmen vorab anzumelden.
In einem ersten Schritt hat der Investor
einen Grabungstechniker eingestellt, der die Ausschachtungsarbeiten laufend
überwacht hat, um den Umfang des befundträchtigen Geländes festzustellen.
Bei den Aushubarbeiten zu Bauabschnitt 2 an
der Markt- und Bahnhofstraße wurden nun auf dem Gelände, das seit römischer
Zeit nicht mehr bebaut war, Reste von drei oder vier „Streifenhäusern“, mit der
schmalen Front zur römischen Straße hin (= Marktstraße) ausgerichtet,
aufgedeckt.
Der Investor und die Landesarchäologie haben
daraufhin einen Investorenvertrag geschlossen, wie ihn das
Bodendenkmalpflegegesetz vorsieht. Danach werden Investor und Landesarchäologie
an den entstehenden Aufwendungen beteiligt.
Die Baustellenorganisation wird den
Bedürfnissen der archäologischen Untersuchung angepasst.
Zuerst wird bis zum 07. Juli 2017 das Gelände
des Bauabschnitts 1 an der Seelen- und Bismarckstraße untersucht und
dokumentiert. Hier war vermutlich auch schon zu römischer Zeit nur Gartenland.
Erst danach wird bis zum 15. Oktober 2017 der
Bauabschnitt 2 mit den schon jetzt freigelegten Resten der Streifenhäuser
untersucht werden. Daher wurden diese Flächen mit Planen vor der Witterung
geschützt.
Zur Zeit sind mehrere qualifizierte
Grabungshelfer auf der Baustelle tätig, die unter der Aufsicht der
Landesarchäologie, Amt Koblenz, die notwendigen Untersuchungen vornehmen.
Der Dokumentation wird später noch eine
wissenschaftliche Auswertung folgen. Diese soll die bereits fertiggestellte
Auswertung zum römischen Kastell im Bereich rund um das Rathaus ergänzen. Die
Stadt Remagen wird sich an den Kosten für die Auswertung beteiligen. Mit dem
Ergebnis wird die Basis für die Anerkennung des nördlichen Limes unter
Einbeziehung von Remagen als Weltkulturerbe erweitert und angereichert.
Nach der Sommerpause soll eine Begehung mit
dem Grabungsleiter
stattfinden.
b)
Anfragen
1.
Die SPD-Fraktion stellt per E-Mail vom
23.06.2017 folgende Anfrage:
Für den DSL-Ausbau in Oberwinter ist im Frühjahr eine Ausschreibung erfolgt.
a)
Wurde inzwischen ein Auftrag erteilt?
b)
Wenn nein, welcher weitere zeitlich Ablauf ist
zu erwarten?
Antwort der Verwaltung:
Der Antrag auf Fördermittel ist gestellt, ebenso der Antrag auf vorzeitigen Baubeginn. Der Zeitpunkt der Realisierung ist noch unbekannt.
2. Von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen liegt nachstehende Anfrage vom 21.06.2017 vor:
aus
aktuellem Anlass (Behandlung des Themas am Freitag im Kreistag) möchte ich für
die Ratssitzung am 26. Juni im Namen meiner Fraktion für die öffentliche
Sitzung noch eine Anfrage bezüglich der Leitbild-Diskussion für die Region
Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (:rak) stellen.
Uns
liegt per Zufall ein Exemplar des Leitbild-Papiers für die Region
Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler von Ende 2016 vor, das wir durch die öffentliche
Diskussion im Rat von Bad Neuenahr-Ahrweiler zufällig (!) bekommen konnten.
Offensichtlich ist hier ein Zwischenergebnis einer Debatte von 2014 bis 2016
erstellt und entsprechend publiziert worden.
Da
die Stadt Remagen ja Mitglied des Arbeitskreises :rak ist möchten wir anfragen,
-
wie regelmäßig sich Remagen in den letzten Jahren in die Diskussion
eingebracht hat,
-
welche Beiträge seitens der VertreterInnen der Stadt konkret geleistet
wurden (bitte ggf. um thematische
Auflistung),
-
mit welchem Ergebnis diese Beteiligung erfolgt ist (angenommene,
abgelehnte, geändert-angenommen
Vorschläge usw.),
-
was weitere Themen der Diskussion im Arbeitskreis waren über die
Leitbild-Diskussion hinaus (wurde z.B.
die Problematik der Belastung der
B 9 und des LKW-Verkehrs hier
behandelt?).
Dann
stellt sich die Frage, in welcher Form der Stadtrat zukünftig in die
Fortführung der Leitbilddiskussion eingebunden werden kann.
Antwort der Verwaltung:
Die Anfrage suggeriert, dass die Diskussion über ein neues
Leitbild des :rak (regionaler Arbeitskreis Planung – Entwicklung – Verkehr) den
Stadtratsmitgliedern nicht bekannt wäre. Dies ist jedoch falsch, denn die
Verwaltung hat bereits in der nichtöffentlichen Sitzung des Bau-, Verkehrs- und
Umweltausschusses am 26.01.2016 zum Sachstand eine Informationsvorlage
vorgelegt. Der Remagener Ausschuss wurde damit als eines der ersten Gremien
aller :rak-Mitglieder überhaupt zum Thema in Kenntnis gesetzt.
Das
neue Leitbild wurde mittlerweile verabschiedet und liegt in gedruckter Form
vor. Auf der Basis einer einheitlichen Beschlussvorlage werden derzeit die
politischen Entscheidungsträger aller in dem Arbeitskreis freiwillig
kooperierenden Gebietskörperschaften (Stadt Bonn, Rhein-Sieg-Kreis, Kreis
Ahrweiler sowie jeweils alle kreisangehörigen Gemeinden beider Landkreise) um
Zustimmung und Unterstützung bei der Umsetzung des Leitbildes gebeten. Bedingt
durch einen längeren krankheitsbedingten Ausfall des Stadtplaners erfolgt die
Beratung und Beschlussfassung der Remagener Gremien erst nach der anstehenden
Sommerpause. Mit der Annahme der Vorlage ist der Prozess zur Neuaufstellung des
Leitbildes abgeschlossen.
Die
bereits 2014 begonnene Entwicklung des neuen Leitbildes wurde u.a. begleitet
durch 2 moderierte Workshops, an denen Stadtplaner Peter Günther mitgewirkt
hat. Die Ergebnisse der Workshops wurden in einem Werkstattbericht dokumentiert
und können dem Fachausschuss ergänzend zur Kenntnisnahme zur Verfügung gestellt
werden. Auf Grund der Themenausrichtung, der Maßstabsebene sowie der Anzahl der
beteiligten Gebietskörperschaften ist es sehr leicht nachzuvollziehen, dass das
Problem einer unzureichenden Verkehrsbeschilderung zum LKW-Verkehr auf der B9
keinen Eingang in das Leitbild gefunden hat und auch nicht zu den originären
Aufgaben und Zielen des Arbeitskreises zählt.
3.
Ratsmitglied
Müller erkundigt sich nach dem Zeitfenster der geplanten
Geschwindigkeitskontrollen.
Der Vorsitzende entgegnet, dass nach der Sommerpause eine Beratung im Bau-,
Verkehrs- und Umweltausschuss erfolgen wird. Er verweist zu diesem Thema auch
auf die Niederschrift über die letzte Bauausschusssitzung.
4.
Ratsmitglied
Eich fragt nach dem Sachstand Bebauungsplan „Alter Garten“ in Unkelbach.
Herr
Günther entgegnet, dass die Offenlage in der zweiten Jahreshälfte erfolgen
soll. Ein Ratsbeschluss kann frühestens im September 2017 gefasst werden.