Protokoll:

Der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss beschloss in seiner Sitzung am 20.03.2018, vor der Beauftragung des Verkehrskonzeptes den betroffenen Ortsbeiräten die Mög­lich­keit zu geben, aus ihrer Sicht weitere Hinweise zur Verkehrssicherheit oder Gefahren­punkte zu benennen. Ziel des Auftrages ist es, dem für die Bundesstraße zuständigen Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz (LBM) Vorschläge zur Verbesserung der Ver­kehrs­sicherheit auf und an der B9 unterbreiten zu können.

 

Einleitend stellt Dr. Markus Behnke den Antrag der SPD vor, welches allen Ortsbeirats­mit­gliedern mit der Einladung zugegangen ist. Darin enthalten sind folgende Vorschläge (hier nur stichwortartig dargestellt, Original: siehe Anlage 2).

o   An der Fähre Rolandseck soll zur Stauvermeidung eine fährverkehrsabhängige Ampel für linksabbiegende Fahrzeuge von der Fähre eingerichtet werden.

o   Eine verkehrsabhängige Ampel wird auch für die Einmündung der Pfarrer-Sachsse-Straße in die B9 vorgeschlagen.

o   Das Verbindungsstück von der Hauptstraße zur B9 zwischen dem ehem. Hotel Stein und dem Restaurant Uhrmacher schließlich soll in Fahrtrichtung B9 in eine Einbahnstraße umgewandelt werden.

o   Die Einmündung der K41 (Am Friedrichsberg) in die B9 könnte einen innenliegenden Linkseinfädelungsstreifen erhalten (siehe nachstehende Skizze). Diese Lösung wird auch für die Nordeinfahrt sowie die Einmündung der Bergstraße in Remagen vorgeschlagen. Alternativ soll für die Bergstraße ein Kreisverkehr geprüft werden.

 

 

 

o   Eine Querungshilfe im Bereich des P&R-Platzes soll die B9 für Fußgänger sicherer und durchlässiger machen.

 

o   Für die Fahrradfahrer in südliche Fahrtrichtung wird vorgeschlagen, einen Radweg am Krankenhaus vorbei über die Straße Am Anger zu führen, der sodann über Sinziger Straße – Wässigertal – Im Bungert – Im Neuen Weg – Sinziger Straße – Am Schwalbenberg mit Fortführung Joseph-Rovan-Allee und/oder L82 in Richtung Sinzig und Ahrtal führt.

 

 

Remagens Ortsvorsteher Walter Köbbing verweist auf die Vorschlagsliste der CDU, die dem Planungsbüro bereits vorliegt. Darin wird für das gesamte Stadtgebiet die immer wieder festgestellte überhöhte Geschwindigkeit kritisiert, die für die Anwohner und Anlieger nicht nur eine potentielle Gefahr darstellt, sondern diese auch erhöhtem Lärm aussetzt. Ein besonderes Übel stellt auf der Bundesstraße zudem der zunehmende Schwerlastverkehr dar.

 

o   In Rolandswerth könnte durch den Einbau von Querungshilfen eine Bremswirkung erzielt werden, ähnlich der neuen Situation in Höhe der Rheinfähre Rolandseck.

o   In Höhe des P&R-Platzes würden Querungs­hilfen den Fußgänger helfen, die B9 zu überqueren. Die be­stehenden Möglichkeiten mit der Brücke (Krankenhaus) und der Unterführung (Bach­straße / Bergstraße) reichen nicht aus, wie die Trampelpfade in der Böschung zur Straße Hinter­hausen belegen.

o   Für die Querung der B9 in Höhe Krankenhaus soll eine Alter­native gefunden werden solle, da manche Bürger die Brücke wegen ihrer Höhe und Bauart (Höhenangst, durchsichtige Loch­bleche als Wegeoberfläche) nicht benutzen können.

o   Im Verlauf südlich der Jahnstraße möge die B9 neu geplant werden, da hier sichere Rad- & Gehwege sowie eine Beleuchtung nur unzureichend oder gar nicht vorhanden sind.

o   Die Einmündung der Bergstraße könnte durch den Bau eines Kreisels oder einer Ampel­anlage verbessert werden, so dass die zu den Stoßzeiten entstehenden Staus der Ver­gan­genheit angehören würden.

o   Eine Ampelanlage würde auch an der Nordeinfahrt in Remagen sowie an der Pfarrer-Sachsse-Straße in Oberwinter eine zufriedenstellende Lö­sung darstellen.

 

In der anschließenden Diskussion verweist Jürgen Walbröl auf den Beschluss des Orts­bei­rates Oberwinter vom 06.07.2016. Im Zusammenhang mit der Parkraumsituation im Orts­kern Oberwinter wurde eine Einbahnregelung zwischen dem ehem. Hotel Stein und Restaurant Uhrmacher abgelehnt, da anderenfalls der angrenzende Edeka-Markt nicht mehr von den Lastzügen angefahren werden könnte.

Überdies schlägt Jürgen Walbröl vor, entlang der Bundesstraße ein Parkverbot einzu­rich­ten, auch südlich des Pegelhäuschens, und entlang der gesamten Bundes­straße Maß­nah­men zur Geschwindigkeitsreduktion zu prüfen. Er hinter­fragt die Schaltung der Fuß­gänger­ampel in Rolandseck, da deren geschwindigkeits­abhängige Rot­phase von den Autofahrern oft missachtet wird oder das Bremsen und Beschleunigen der Fahr­zeuge bei den angren­zen­den Wohnungen zu erhöhtem Lärm führt. Hierzu führt die Ver­waltung aus, dass die An­lage seit kurzem nur noch auf Anforderung durch einen Fuß­gänger auf Rot schaltet.

 

Ortsvorsteher Nobert Matthias gibt den Hinweis, dass im Zuge der vom LBM geplanten Sa­nierung der Talbrücke am Unkelstein die Auffahrt in Fahrtrichtung Remagen auf die Berg­seite verlegt werden könnte. Damit müssten sich die Autofahrer – wie schon in Rich­tung Oberwinter / Rolandseck ­– nur noch in den fließenden Verkehr einfädeln und nicht mehr die Fahrbahn kreuzen. Eine entsprechende Anregung hatte die Stadtverwaltung im Zuge einer ersten Beteiligung gegenüber dem Landesbetrieb eingereicht.

 

Das Remagener Ortsbeiratsmitglied Winfried Humpert spricht sich dafür aus, dem Fach­büro keine Vorgaben zu machen und regt an, die im Koalitionsvertrag der Landesregierung vereinbarte „Vision Zero“ als Leitgedanken im Verkehrskonzept zu verankern. „Vision Zero“ steht dafür, eine weitere Reduzierung der Verkehrsunfälle und ihrer Folgen zu errei­chen sowie die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 um nochmals 40 Prozent zu senken (https://mwvlw.rlp.de/de/themen/verkehr/strassenverkehr/verkehrssicherheit/).

 

Das Remagener Ortsbeiratsmitglied Volker Thehos schlägt vor, die Bundesstraße im Be­reich Alter Güterbahnhof so zu gestalten, dass die zulässige Geschwindigkeit nicht über­schritten wird und Anlieger die Möglichkeit einer gefahrlosen Querung erhalten.

 

Der Rolandswerther Ortsvorsteher Michael Berndt regt an, zwischen dem Ortsausgang Bonn-Mehlem und Rolandswerth die zulässige Höchstgeschwindigkeit einheitlich auf 50 km/h festzulegen, die derzeit nur zwischen Mehlem und der Landesgrenze gilt.

 

Das Rolandswerther Ortsbeiratsmitglied Günther Ellersiek regt an, für den Fall, dass wei­tere Ampeln installiert werden sollten, diese zur Vermeidung unnötiger Belastungen für die Anwohner als „Grüne Welle“ zu schalten.

 

Weitere Vorschläge werden nicht unterbreitet.

 

Die Sitzung wird um 18:25 Uhr unterbrochen und nach dem Ortswechsel in das Alte Rat­haus Oberwinter um 19:00 Uhr fortgeführt.

 

Ortsvorsteher Norbert Matthias eröffnet als Vorsitzender die Sitzung und begrüßt die Mitglieder des Ortsbeirates und die Gäste. Er stellt die ordnungs­gemäße und rechtzeiti­ge La­dung sowie die Be­schluss­fähigkeit fest.