Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Nein: 3

Beschluss:

Der Werkausschuss beauftragt die Betriebsführerin, weitere Untersuchungen zur Reaktivierung der Gewinnungsanlage „Im Sand“ unter Bezugnahme auf die Machbarkeitsstudie voranzutreiben. Im Einzelnen sind dies:

-      Alte Grundwassermessstellen sind noch aufzusuchen oder neu herzustellen

-      Durchführung eines Dauerpumpversuchs,

-      Eine Kamerabefahrung der beiden Brunnen,

-      Abklärung einer Ausweisung Wasserschutzgebiet bezogen auf die baurechtlichen Planungen von Remagen und Kripp,

-      Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Reaktivierung der Brunnen im Vergleich zu Alternativlösungen.

 

Das weitere Vorgehen wird in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt.

 

Abstimmungsergebnis: neun ja Stimmen, 3 nein Stimmen      

 


Herr Dr. Köppen stellt seine geologisch-hydrogeologische Studie zur Reaktivierung des Wasserwerks „Im Sand“ vor. Für die Anlage liegt aus dem Jahr 2007 eine gehobene Erlaubnis vor. Die zwei vorhandenen Brunnen sind funktionsfähig. Aufgrund der Nachweise der vorliegenden, älteren Pumpversuche ist nach den hydraulischen Eigenschaften eine mögliche Grundwasserentnahme von 150 m³/h, 2.400 m³/d und 700.000 m³/a begründbar. Bei einer Modellbetrachtung von ca. 460.000 m³/a Entnahme ist die Gewinnung 10 % aus Uferfiltrat und der Rest aus landseitigem Zustrom Richtung Ahrtal. Bei einem Hochwasserereignis wird sich die Gewinnung aus Uferfiltrat erhöhen. Aufgrund der vorliegenden Analysen ist die Wasserqualität gut. Zurzeit gibt es kein Wasserschutzgebiet. Bei einer zukünftigen Ausweisung reicht die baurechtliche Planung im Bereich von Remagen und Kripp in eine Schutzzone III herein. Eine Schutzfähigkeit ist gegeben. Die alten Grundwassermessstellen wurden bisher nicht aufgefunden, müssten aber für einen Dauerpumpversuch wiederhergestellt werden.

 

Aufgrund von Rückfragen der Ausschussmitglieder ergeben sich noch folgende Feststellungen: Wegen der Brunnentiefe beider Brunnen hat die landwirtschaftliche Bewirtschaftung bezüglich der Nitratwerte keine Auswirkung. Der gemessene Nitratwert liegt derzeit b20 20mg/l und damit deutlich unter dem vorgegebenen Grenzwert. Bei einer Reaktivierung der Brunnen müsste eine Entsäuerungsanlage in Betrieb genommen werden, da in der Tiefe von 20 m bereits Kohlensäure im Grundwasser enthalten ist. Das gewonnene Wasser „Im Sand“ ist im Härtebereich mittel anzusetzen, wobei das aktuell von der Wahnbachtalsperre bezogene Wasser im Härtebereich weich zugeordnet wird. Die beiden Wässer könnten gemischt werden.

 

Der Vorsitzende hat im Vorfeld die Ergebnisse der Studie dem Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion, Herrn Dr. Kleemann, zur Verfügung gestellt. Nach Auffassung der SGDN kann die Reaktivierung eine Alternative zur jetzigen Situation darstellen. Hier sollte neben der technischen Machbarkeit auch die Wirtschaftlichkeit der Reaktivierung im Vergleich zu bestehenden Alternativen geprüft werden.

 

Der Vorsitzende stellt folgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung: