Sitzung: 16.11.2020 Werkausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Nein: 3
Vorlage: 0277/2020
Beschluss:
Der Werkausschuss
beauftragt die Betriebsführerin, weitere Untersuchungen zur Reaktivierung der
Gewinnungsanlage „Im Sand“ unter Bezugnahme auf die Machbarkeitsstudie
voranzutreiben. Im Einzelnen sind dies:
- Alte Grundwassermessstellen sind noch
aufzusuchen oder neu herzustellen
- Durchführung eines Dauerpumpversuchs,
- Eine Kamerabefahrung der beiden Brunnen,
- Abklärung einer Ausweisung
Wasserschutzgebiet bezogen auf die baurechtlichen Planungen von Remagen und
Kripp,
- Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der
Reaktivierung der Brunnen im Vergleich zu Alternativlösungen.
Das weitere
Vorgehen wird in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt.
Abstimmungsergebnis:
neun ja Stimmen, 3 nein Stimmen
Herr Dr. Köppen
stellt seine geologisch-hydrogeologische Studie zur Reaktivierung des Wasserwerks
„Im Sand“ vor. Für die Anlage liegt aus dem Jahr 2007 eine gehobene Erlaubnis
vor. Die zwei vorhandenen Brunnen sind funktionsfähig. Aufgrund der Nachweise
der vorliegenden, älteren Pumpversuche ist nach den hydraulischen Eigenschaften
eine mögliche Grundwasserentnahme von 150 m³/h, 2.400 m³/d und 700.000 m³/a
begründbar. Bei einer Modellbetrachtung von ca. 460.000 m³/a Entnahme ist die
Gewinnung 10 % aus Uferfiltrat und der Rest aus landseitigem Zustrom Richtung
Ahrtal. Bei einem Hochwasserereignis wird sich die Gewinnung aus Uferfiltrat
erhöhen. Aufgrund der vorliegenden Analysen ist die Wasserqualität gut. Zurzeit
gibt es kein Wasserschutzgebiet. Bei einer zukünftigen Ausweisung reicht die baurechtliche
Planung im Bereich von Remagen und Kripp in eine Schutzzone III herein. Eine
Schutzfähigkeit ist gegeben. Die alten Grundwassermessstellen wurden bisher
nicht aufgefunden, müssten aber für einen Dauerpumpversuch wiederhergestellt
werden.
Aufgrund von
Rückfragen der Ausschussmitglieder ergeben sich noch folgende Feststellungen: Wegen
der Brunnentiefe beider Brunnen hat die landwirtschaftliche Bewirtschaftung
bezüglich der Nitratwerte keine Auswirkung. Der gemessene Nitratwert liegt
derzeit b20 20mg/l und damit deutlich unter dem vorgegebenen Grenzwert. Bei
einer Reaktivierung der Brunnen müsste eine Entsäuerungsanlage in Betrieb
genommen werden, da in der Tiefe von 20 m bereits Kohlensäure im Grundwasser
enthalten ist. Das gewonnene Wasser „Im Sand“ ist im Härtebereich mittel
anzusetzen, wobei das aktuell von der Wahnbachtalsperre bezogene Wasser im
Härtebereich weich zugeordnet wird. Die beiden Wässer könnten gemischt werden.
Der Vorsitzende hat
im Vorfeld die Ergebnisse der Studie dem Präsident der Struktur- und
Genehmigungsdirektion, Herrn Dr. Kleemann, zur Verfügung gestellt. Nach
Auffassung der SGDN kann die Reaktivierung eine Alternative zur jetzigen
Situation darstellen. Hier sollte neben der technischen Machbarkeit auch die
Wirtschaftlichkeit der Reaktivierung im Vergleich zu bestehenden Alternativen
geprüft werden.
Der Vorsitzende
stellt folgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung: