Beschluss:
Der Ortsbeirat kann der vorgestellten Planung in dieser Form nicht
zustimmen. Insbesondere bedürfen folgende Planungsinhalte, so wie in der
Beratung angesprochen, einer grundlegenden Überarbeitung:
1. Gebäudehöhe: Verzicht auf ein Vollgeschoss erforderlich.
2. Parkplätze: Kundenstellplätze bodengleich innerhalb des Areals
erforderlich.
3. Lage der Tiefgaragenzufahrt und der Anrampung zum Jahntunnel:
Änderung erforderlich.
Dem Beschlussvorschlag wird einstimmig mit 12 Ja-Stimmen zugestimmt.
Mit einem Dank verabschiedet Ortsvorsteher Humpert die Planerin Annette
Weber aus der Video-Konferenz, die ihrerseits zusagt, die konstruktiven
Anregungen und Bedenken des Ortsbeirates mit den Architekten zu
besprechen.
Nach kurzer
Einführung des Ortsvorstehers in den Tagesordnungspunkt gibt Stadtplaner Peter
Günther einen Einblick in den Stand des Verfahrens zur Änderung des
Flächennutzungs- und des Bebauungsplanes. Anschließend erläutert die online
zugeschaltete Planerin Annette Weber vom Planungsbüro FASSBENDER WEBER
INGENIEURE umfassend den aktuellen Stand der vorhabenbezogenen Planung auf dem
ehemaligen Postgelände und steht für Fragen des Gremiums zur Verfügung.
In der
intensiven Beratung wird zunächst deutlich, dass die Ortsbeiratsmitglieder
grundsätzlich die Überplanung des Areals zur Ansiedlung der erforderlichen
zentrumnahen Versorgung im Bereich Nahrungs-, Genussmittel und Hygieneartikel
in der Größenordnung 1.000 m2 Verkaufsfläche, sowie der Planung von
Wohnungen für eine breit angelegte Zielgruppe begrüßen. Indes werden einige
Planungsinhalte sehr kritisch hinterfragt, die aus Sicht der
Ortsbeiratsmitglieder zwingend einer Änderung bzw. Überplanung bedürfen. Dies
betrifft im Einzelnen:
1. Die geplante Gebäudehöhe bis max. 83,0 m über Normal-Null überragt das
Bestandgebäude Alte Post um 5 m und die in der Jahnstraße benachbarten Gebäude
um ca. 7 m. Nach Auffassung der Ortsbeiratsmitglieder erdrückt die geplante
Gebäudehöhe die vorhandene benachbarte Bebauung und erfordert den Verzicht auf
das fünfte Vollgeschoss.
2. Gegenüber der Ursprungsplanung des ehemaligen Projektentwicklers, demnach
auch Parkplätze bodengleich auf dem Areal vorgesehen waren, sind in der
aktuellen Planung die Parkplätze ausschließlich in einer Tiefgarage vorgesehen.
Ungeachtet, dass entsprechend Stellplatzverordnung Rheinland-Pfalz und Satzung
der Stadt Remagen die erforderlichen Stellplätze mit dem Bauantrag nachzuweisen
sind, werden nach Auffassung der Ortsbeiratsmitglieder in der
Lebenswirklichkeit insbesondere die Kunden des Einzelhandels freie Parkplätze
im Bereich der „Jahnstraße“ und „Von-Lassaulx-Straße“ der Tiefgarage vorziehen.
Die ohnehin schon jetzt angespannte Parkplatzsituation rund um das Alte
Postgebäude wird an Problematik zunehmen. Nach Auffassung der
Ortsbeiratsmitglieder sind zusätzlich zur Tiefgarage Kundenparkplätze bodengleich
innerhalb des Areals einzuplanen.
3. Die Planung der Tiefgaragenzufahrt und der Rampe zur Güteranlieferung unweit
des Jahntunnels wird unter sicherheitsrelevanten Aspekten problematisch
gesehen. Die Gefahreneinschätzung wird das Ergebnis der z.Zt. parallel
eingeleiteten Verkehrsplanerischen Begleituntersuchung vermutlich nicht
entkräften können.
Auf Grund der
v.g. Bedenken stellt Ortsbeiratsmitglied Peter Braun den Antrag auf „Vertagung
des Tagesordnungspunktes auf die nächste Ortsbeiratssitzung“, über den der
Ortsvorsteher zunächst abstimmen lässt.
Der Antrag auf
Vertagung wird mit 6 Nein-Stimmen, 5 Ja-Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt
(Anm.: Ortsvorsteher Humpert hat sich an der Abstimmung beteiligt und sich
bereits zuvor gegen eine Vertagung ausgesprochen).
Anschließend
bringt der Ortsvorsteher folgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung