Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Enthaltungen: 1

Beschluss:

Der Stadtrat stimmt der Entsperrung der die Haushaltsmittel für den Austausch des vorhandenen Granulats gegen Sand sowie Korkgranulat zu.

 


Der Sportplatz in Remagen-Kripp wurde 2009 mit einem granulatverfüllten Kunststoff-Rasenbelag hergestellt. Dieses Granulat zeigte im Sommer 2018 erstmals Anzeichen einer „Verklumpung“. Dieser Vorgang setzte sich auch 2019 und 2020 fort. Damit der Sportplatz auch weiterhin uneingeschränkt nutzbar bleibt, muss das Granulat gegen ein UV-Strahlen unempfindliches Material ausgetauscht werden. Eine gute Alternative stellt Kork dar.

 

Bei korkverfüllten Kunststoff-Rasenbelägen ist keine Bewässerungsanlage erforderlich. Dies wurde der Verwaltung sowohl vom Ingenieurbüro Dr. Matthias und Moors Planungsgesellschaft mbH als auch von anderen Firmen bestätigt. Aufgrund der korkeigenen, geschlossenzelligen Wabenstruktur findet kaum eine Aufheizung des Materials statt und das Granulat entwickelt einen angenehm kühlenden Effekt. Der hier verwendete Kork ist in hohem Maße umweltverträglich und stammt zu 100% aus nachhaltigem Anbau. Die Firma Polytan, Hersteller des vorhandenen Kunstrasens, rät jedoch bei dem vorhandenen Kunstrasentyp davon ab, Korkgranulat einzubauen und empfiehlt stattdessen die Verwendung von Sand.

 

Der SV Kripp spricht sich gegen eine reine Sandfüllung aus. Diese sei nicht mehr zeitgemäß, berge ein höheres Verletzungsrisiko und verringere die Fähigkeiten des Kraftabbaus.

 

Die Firma P&T Sportplatzsysteme GbR hat daher folgenden Vorschlag unterbreitet:

Nach der Entfernung des vorhandenen TPE-Granulats wird zunächst Sand eingebaut und als oberste Schicht, ca. 8 mm stark, ein Korkgranulat verwendet. Dies entspricht ungefähr der Hälfte der normalen Füllhöhe. Diese Lösung stellt einen guten Kompromiss zwischen Bespielbarkeit und Wirtschaftlichkeit dar. Die Kosten belaufen sich auf rund 60.000 Euro.

 

Der Haupt- und Finanzausschuss hat sich in seiner Sitzung am 08.03.2021 mit der Thematik befasst und dem Rat empfohlen, die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Allerdings sah man die Tatsache, dass es für die von der Verwaltung und dem SV Kripp angestrebte Lösung keinerlei Erfahrungswerte gäbe, kritisch, da das Vorhaben, vorhandenes Granulat zu entfernen und durch Korkverfüllung zu ersetzen offensichtlich noch nicht erprobt wurde. Die Verwaltung wurde gebeten, Nachforschungen anzustellen, ob nicht doch Kommunen bereits Erfahrungen mit einem vergleichbaren Vorhaben gesammelt haben. In der Zwischenzeit wurde festgestellt, dass die Stadt Hamm die vorgeschlagene Lösung im Sommer 2020 umgesetzt hat und bis dato gute Erfahrungen machte. Der korkverfüllte Kunstrasenplatz hat jedoch einen erhöhten Pflegeaufwand. Dieser beinhaltet, dass der Platz zwei Mal wöchentlich abgezogen werden muss, damit der Kork, der sich durch statische Aufladung am Halm festhält, wieder gelockert wird. Diese Pflegearbeiten würden durch den städtischen Bauhof durchgeführt.

 

Dem Hinweis von Kenneth Heydecke, das Fraunhofer Institut bearbeite zurzeit eine Studie zu Kunstrasenplätze, ist die Verwaltung ebenfalls nachgegangen. Die Studie läuft derzeit, Ergebnisse liegen noch nicht vor.

 

Ortsvorsteher Axel Blumenstein hebt hervor, dass die Vertreter der SV Kripp der Maßnahme zugestimmt haben und bittet den Stadtrat, die erforderlichen Haushaltsmittel freizugeben. Zudem weist er darauf hin, die Kosten des Pflegeaufwands bei der Bereitstellung der Haushaltsmittel zukünftig zu berücksichtigen.