Protokoll:

 

Der Vorsitzende begrüßt die Vertreter des LBM, Herr Schmitt und Herr Koch, sowie den Vertreter des Planungsbüros Fischer, Herr Ralf Sebastian, und dankt für deren Teilnahme an diesem Tagesordnungspunkt. Er erteilt Herrn Sebastian das Wort, damit dieser die ausgearbeiteten Varianten vorstellen kann.

Herr Sebastian stellt dar, dass die Ziele aller Varianten die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts B9/Bergstraße sowie die Reduzierung der Geschwindigkeit des Geradeausverkehrs seien. Als Nebenprodukt könne durch die Versetzung der Stützwand des P&R-Parkplatzes auf selbigem zusätzlicher Parkraum geschaffen werden.

Die erste Variante sieht eine vierarmige Kreisverkehrsanlage vor. Eine Verkehrsuntersuchung durch das Unternehmen VERTEC habe ergeben, dass sich damit die Verkehrsqualität steigern und die Wartezeit am Knotenpunkt Bergstraße reduzieren ließe.
Räumlich eingeschränkt werde diese Kreisverkehrsanlage durch die bestehende Unterführung sowie durch die Einmündung in den Leepfad. Dadurch werde die Kreisverkehrsanlage auf einen Durchmesser von rund 30 m beschränkt, was den unteren Regelwert für Kreisverkehrsanlagen innerhalb bebauter Gebiete darstelle.
Aufgrund dieser Einschränkungen sei die von VERTEC vorgeschlagene Variante mit einem freien Rechtsabbieger (Bypass) in die Bergstraße nicht möglich.

Eine andere Variante sieht eine dreiarmige Kreisverkehrsanlage vor. Die bisherige Zufahrt zum P&R-Parkplatz wäre hier zu schließen. Auch hier könne eine Steigerung der Verkehrsqualität sowie eine Reduzierung der Wartezeit, ähnlich den Werten beim vierarmigen Modell, erzielt werden. Durch die Schließung der Zufahrt müsse auf dem P&R-Parkplatz eine Wendemöglichkeit errichtet werden, wodurch im Vergleich zur vierarmigen Variante weniger neue Stellplätze entstehen würden (vierarmig: 52, dreiarmig: 35).

In Abstimmung mit dem LBM wurde noch eine weitere Variante erstellt. Diese sieht statt einem Kreisel, eine innenliegende Linkseinbiegespur für die Verkehrsteilnehmer vor, die von der Bergstraße in nördliche Richtung abbiegen möchten.
Dadurch könne ebenfalls eine Optimierung erreicht werden, wenngleich diese im Vergleich zu den beiden Kreisel-Varianten etwas geringer ausfiele.
Auch müsse hier eine Abbindung der jetzigen Zufahrt zum P&R-Parkplatz erfolgen. Durch die Errichtung einer Wendemöglichkeit auf dem P&R-Parkplatz sowie einer Versetzung der Stützmauer, würden ähnlich viele neue Stellplätze entstehen wie beim dreiarmigen Kreisel-Modell.

Nachteil hier (wie auch bei der dreiarmigen Kreisverkehrsanlage) sei jedoch, dass der komplette Zu- und Abfluss des Parkplatzes über die Einmündung „McDonalds“ erfolgen müsse, wodurch es dort selbstredend zu einer Mehrbelastung kommen würde.

Der Vorsitzende bedankt sich für die Ausführungen und stellt nochmal die Ziele Verbesserung der Verkehrsqualität und Minderung der Geschwindigkeit des Geradeausverkehrs in den Vordergrund. Die Schaffung zusätzlicher Stellplätze sei sicherlich zu begrüßen, spiele in der Bewertung aber nur eine Nebenrolle.
Er berichtet, dass er mehrfach mit den Vertretern des LBM in Kontakt getreten sei und den Wunsch nach einer Kreisverkehrsanlage dort vorgetragen habe. In diesen Gesprächen stellte sich jedoch heraus, dass der LBM eine Kreisverkehrsanlage nicht als Ideallösung ansehe.
Weiterhin merkt der Vorsitzende an, dass die beiden relativ neu eingerichteten Linkseinbiegespuren an der Nordeinfahrt und am McDonalds-Parkplatz gut funktionieren und zur Verbesserung des Verkehrsflusses beitragen würden.

Die Vertreter des LBM führen hierzu aus, dass die Variante mit dem innenliegenden Linkseinbieger die Situation definitiv verbessere und deutlich weniger Mitteleinsatz erfordere. Auch, dass der Außendurchmesser einer möglichen Kreisverkehrsanlage gerade noch den unteren Regelwert erreichen würde, werde kritisch betrachtet.

Der Vorsitzende stellt fest, dass eine reine Linkseinbieger-Spur nicht zum Ziel der Reduzierung der Geschwindigkeit beitragen würde. Hier seien weitere Maßnahmen erforderlich, wie z.B. die Errichtung einer Verkehrsinsel, die Umgestaltung der Umgebung bzw. andere Möglichkeiten.

Wilfried Humpert gibt zu bedenken, dass bei der Linkseinbieger-Variante an der Einmündung „McDonalds“ ein Flaschenhals entstehe und es dadurch nur zu einer Verlagerung des Problems komme. Er favorisiere weiterhin eine Kreisverkehrsanlage, um eine möglichst hohe Verkehrssicherheit sowie Entlastung der Knotenpunkte zu realisieren. Zwar liege die Größe dieser Anlage im unteren Bereich der Regelwerte, aber immer noch im Rahmen.

Frank Bliss schließt sich seinem Vorredner an und ergänzt, dass die Linksabbieger von der Bergstraße so immer noch die Vorfahrt der B9, speziell der Verkehrsteilnehmer, die aus südlicher Richtung in die Bergstraße abbiegen möchten, zu beachten hätten. Hier seien in der Vergangenheit immer wieder lange Wartezeiten zu beobachten gewesen. Auch habe diese Variante keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit.

Der Vorsitzende erklärt, dass die Situation an der Einmündung „McDonalds“ genau geklärt werden müsse und bringt als Idee zwei Aufstellflächen für beide Richtungen ein, um den Abfluss vom P&R-Parkplatz zu verbessern. Außerdem stellt er nochmal klar, dass die beiden eingerichteten Linkseinbieger-Spuren die Verkehrssituation merklich verbessert haben.

Beate Reich fragt, ob die Vertreter des LBM Angaben zur Bauzeit bzw. zu den Baukosten machen können und spricht die mögliche Errichtung eines festen Blitzers an.

Herr Schmitt und Herr Koch geben an, dass dazu derzeit keine Aussage getroffen werden könne. Dafür sei die Planung momentan noch nicht konkret genug. Auch geben sie zu bedenken, dass der LBM hier nicht Veranlasser der Überlegungen sei. Für die Installation einer festen Blitzer-Anlage müsse zunächst geprüft werden, wie hoch die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer tatsächlich liege. Hierzu könne die Stadt Messungen veranlassen.

Der LBM führt hierzu weiter aus, dass der Straßenbaulastträger für eine Kreisverkehrsanlage kein Geld in die Hand nehmen werde, solange er hier keine Notwendigkeit einer solchen Maßnahme erkenne. Der Vorsitzende merkt an, dass ein solches Projekt im Haushalt der Stadt Remagen in den nächsten Jahren nicht denkbar sei.

Hans Metternich und Frank Bliss erkundigen sich nochmal explizit nach den Verkehrsströmen (Vergleich Vormittag/Nachmittag) an den Knotenpunkten

Der Vorsitzende erläutert, dass diese aus der Verkehrsuntersuchung von VERTEC stammen, welches Grundlage für die Planungen des Büros Fischer seien. Die Präsentation von Herrn Ralf Sebastian werde als Anlage beigefügt.

Bettina Fellmer bedankt sich bei den Herren Sebastian, Schmitt und Koch für deren Teilnahme und betont noch einmal das Ziel der Geschwindigkeitsreduzierung, welche durch eine Kreisverkehrsanlage erzielt werden könne.
Iris Loosen schließ sich dem an und macht auf die Wichtigkeit dieses Aspekts aufmerksam.

Die Herren Schmitt und Koch bestätigen, dass sie diesen Punkt in ihre Überlegungen zu den verschiedenen Varianten berücksichtigen würden. Allerdings gelte es, auch unter Berücksichtigung der Finanzierung, andere Möglichkeiten abzuprüfen.

Der Vorsitzende stellt insgesamt eine Einigkeit über Probleme und Ziele der Überlegungen fest und schlägt vor, dass die Leistungsfähigkeit der Einmündung „McDonalds“, auch unter Berücksichtigung möglicher Änderungen, überprüft werden solle und dass eine Konkretisierung der Linkseinbieger-Variante auch unter dem Aspekt der Geschwindigkeitsregelung durch das Planungsbüro Fischer erfolgen solle. Danach werde nochmal Rücksprache mit dem LBM gehalten.
Er schlägt vor das Planungsbüro Fischer für die genannten weiteren Untersuchungen zu beauftragen.

 

Dieser Vorschlag findet einstimmige Zustimmung.