Sitzung: 13.04.2021 Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss
Vorlage: 0378/2021
Protokoll:
Der Vorsitzende
begrüßt die Vertreter des LBM, Herr Schmitt und Herr Koch, sowie den Vertreter
des Planungsbüros Fischer, Herr Ralf Sebastian, und dankt für deren Teilnahme
an diesem Tagesordnungspunkt. Er erteilt Herrn Sebastian das Wort, damit dieser
die ausgearbeiteten Varianten vorstellen kann.
Herr Sebastian
stellt dar, dass die Ziele aller Varianten die Verbesserung der
Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts B9/Bergstraße sowie die Reduzierung der
Geschwindigkeit des Geradeausverkehrs seien. Als Nebenprodukt könne durch die Versetzung
der Stützwand des P&R-Parkplatzes auf selbigem zusätzlicher Parkraum geschaffen
werden.
Die erste Variante
sieht eine vierarmige Kreisverkehrsanlage vor. Eine Verkehrsuntersuchung durch
das Unternehmen VERTEC habe ergeben, dass sich damit die Verkehrsqualität
steigern und die Wartezeit am Knotenpunkt Bergstraße reduzieren ließe.
Räumlich eingeschränkt werde diese Kreisverkehrsanlage durch die bestehende
Unterführung sowie durch die Einmündung in den Leepfad. Dadurch werde die
Kreisverkehrsanlage auf einen Durchmesser von rund 30 m beschränkt, was den
unteren Regelwert für Kreisverkehrsanlagen innerhalb bebauter Gebiete
darstelle.
Aufgrund dieser Einschränkungen sei die von VERTEC vorgeschlagene Variante mit
einem freien Rechtsabbieger (Bypass) in die Bergstraße nicht möglich.
Eine andere
Variante sieht eine dreiarmige Kreisverkehrsanlage vor. Die bisherige Zufahrt
zum P&R-Parkplatz wäre hier zu schließen. Auch hier könne eine Steigerung
der Verkehrsqualität sowie eine Reduzierung der Wartezeit, ähnlich den Werten
beim vierarmigen Modell, erzielt werden. Durch die Schließung der Zufahrt müsse
auf dem P&R-Parkplatz eine Wendemöglichkeit errichtet werden, wodurch im
Vergleich zur vierarmigen Variante weniger neue Stellplätze entstehen würden
(vierarmig: 52, dreiarmig: 35).
In Abstimmung mit
dem LBM wurde noch eine weitere Variante erstellt. Diese sieht statt einem
Kreisel, eine innenliegende Linkseinbiegespur für die Verkehrsteilnehmer vor,
die von der Bergstraße in nördliche Richtung abbiegen möchten.
Dadurch könne ebenfalls eine Optimierung erreicht werden, wenngleich diese im
Vergleich zu den beiden Kreisel-Varianten etwas geringer ausfiele.
Auch müsse hier eine Abbindung der jetzigen Zufahrt zum P&R-Parkplatz
erfolgen. Durch die Errichtung einer Wendemöglichkeit auf dem P&R-Parkplatz
sowie einer Versetzung der Stützmauer, würden ähnlich viele neue Stellplätze
entstehen wie beim dreiarmigen Kreisel-Modell.
Nachteil hier (wie
auch bei der dreiarmigen Kreisverkehrsanlage) sei jedoch, dass der komplette Zu-
und Abfluss des Parkplatzes über die Einmündung „McDonalds“ erfolgen müsse,
wodurch es dort selbstredend zu einer Mehrbelastung kommen würde.
Der Vorsitzende
bedankt sich für die Ausführungen und stellt nochmal die Ziele Verbesserung der
Verkehrsqualität und Minderung der Geschwindigkeit des Geradeausverkehrs in den
Vordergrund. Die Schaffung zusätzlicher Stellplätze sei sicherlich zu begrüßen,
spiele in der Bewertung aber nur eine Nebenrolle.
Er berichtet, dass er mehrfach mit den Vertretern des LBM in Kontakt getreten
sei und den Wunsch nach einer Kreisverkehrsanlage dort vorgetragen habe. In
diesen Gesprächen stellte sich jedoch heraus, dass der LBM eine
Kreisverkehrsanlage nicht als Ideallösung ansehe.
Weiterhin merkt der Vorsitzende an, dass die beiden relativ neu eingerichteten
Linkseinbiegespuren an der Nordeinfahrt und am McDonalds-Parkplatz gut
funktionieren und zur Verbesserung des Verkehrsflusses beitragen würden.
Die Vertreter des
LBM führen hierzu aus, dass die Variante mit dem innenliegenden Linkseinbieger
die Situation definitiv verbessere und deutlich weniger Mitteleinsatz
erfordere. Auch, dass der Außendurchmesser einer möglichen Kreisverkehrsanlage
gerade noch den unteren Regelwert erreichen würde, werde kritisch betrachtet.
Der Vorsitzende
stellt fest, dass eine reine Linkseinbieger-Spur nicht zum Ziel der Reduzierung
der Geschwindigkeit beitragen würde. Hier seien weitere Maßnahmen erforderlich,
wie z.B. die Errichtung einer Verkehrsinsel, die Umgestaltung der Umgebung bzw.
andere Möglichkeiten.
Wilfried Humpert gibt zu bedenken, dass bei der Linkseinbieger-Variante an der
Einmündung „McDonalds“ ein Flaschenhals entstehe und es dadurch nur zu einer
Verlagerung des Problems komme. Er favorisiere weiterhin eine
Kreisverkehrsanlage, um eine möglichst hohe Verkehrssicherheit sowie Entlastung
der Knotenpunkte zu realisieren. Zwar liege die Größe dieser Anlage im unteren
Bereich der Regelwerte, aber immer noch im Rahmen.
Frank Bliss
schließt sich seinem Vorredner an und ergänzt, dass die Linksabbieger von der
Bergstraße so immer noch die Vorfahrt der B9, speziell der Verkehrsteilnehmer,
die aus südlicher Richtung in die Bergstraße abbiegen möchten, zu beachten
hätten. Hier seien in der Vergangenheit immer wieder lange Wartezeiten zu
beobachten gewesen. Auch habe diese Variante keinen Einfluss auf die
Geschwindigkeit.
Der Vorsitzende
erklärt, dass die Situation an der Einmündung „McDonalds“ genau geklärt werden
müsse und bringt als Idee zwei Aufstellflächen für beide Richtungen ein, um den
Abfluss vom P&R-Parkplatz zu verbessern. Außerdem stellt er nochmal klar,
dass die beiden eingerichteten Linkseinbieger-Spuren die Verkehrssituation
merklich verbessert haben.
Beate Reich fragt,
ob die Vertreter des LBM Angaben zur Bauzeit bzw. zu den Baukosten machen
können und spricht die mögliche Errichtung eines festen Blitzers an.
Herr Schmitt und
Herr Koch geben an, dass dazu derzeit keine Aussage getroffen werden könne.
Dafür sei die Planung momentan noch nicht konkret genug. Auch geben sie zu
bedenken, dass der LBM hier nicht Veranlasser der Überlegungen sei. Für die
Installation einer festen Blitzer-Anlage müsse zunächst geprüft werden, wie
hoch die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer tatsächlich liege. Hierzu könne
die Stadt Messungen veranlassen.
Der LBM führt
hierzu weiter aus, dass der Straßenbaulastträger für eine Kreisverkehrsanlage
kein Geld in die Hand nehmen werde, solange er hier keine Notwendigkeit einer
solchen Maßnahme erkenne. Der Vorsitzende merkt an, dass ein solches Projekt im
Haushalt der Stadt Remagen in den nächsten Jahren nicht denkbar sei.
Hans Metternich und
Frank Bliss erkundigen sich nochmal explizit nach den Verkehrsströmen
(Vergleich Vormittag/Nachmittag) an den Knotenpunkten
Der Vorsitzende
erläutert, dass diese aus der Verkehrsuntersuchung von VERTEC stammen, welches
Grundlage für die Planungen des Büros Fischer seien. Die Präsentation von Herrn
Ralf Sebastian werde als Anlage beigefügt.
Bettina Fellmer
bedankt sich bei den Herren Sebastian, Schmitt und Koch für deren Teilnahme und
betont noch einmal das Ziel der Geschwindigkeitsreduzierung, welche durch eine
Kreisverkehrsanlage erzielt werden könne.
Iris Loosen schließ sich dem an und macht auf die Wichtigkeit dieses Aspekts
aufmerksam.
Die Herren Schmitt
und Koch bestätigen, dass sie diesen Punkt in ihre Überlegungen zu den
verschiedenen Varianten berücksichtigen würden. Allerdings gelte es, auch unter
Berücksichtigung der Finanzierung, andere Möglichkeiten abzuprüfen.
Der Vorsitzende
stellt insgesamt eine Einigkeit über Probleme und Ziele der Überlegungen fest
und schlägt vor, dass die Leistungsfähigkeit der Einmündung „McDonalds“, auch
unter Berücksichtigung möglicher Änderungen, überprüft werden solle und dass
eine Konkretisierung der Linkseinbieger-Variante auch unter dem Aspekt der
Geschwindigkeitsregelung durch das Planungsbüro Fischer erfolgen solle. Danach
werde nochmal Rücksprache mit dem LBM gehalten.
Er schlägt vor das Planungsbüro Fischer für die genannten weiteren
Untersuchungen zu beauftragen.
Dieser Vorschlag
findet einstimmige Zustimmung.