Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss nimmt das Ergebnis des 2-D Abflussmodells zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mehrere qualifizierte Büros zu Abgabe eines Planungsangebotes für die empfohlenen Rückstaumaßnahmen aufzufordern.


Protokoll:

 

Der Vorsitzende begrüßt Dr. Martin Keding vom Ingenieurbüro Becker.

 

Dr. Keding stellt die 2D-Oberflächenabfluss-Modellierung vor und erläutert, dass es sich hierbei um ein Modell handelt, welches der Berechnung verschiedener Regenereignisse bis hin zu Szenarien mit Extremniederschlag diene.

 

Das Gesamteinzugsgebiet für die Ortslage Unkelbach umfasse eine Fläche von rund 5 km² und habe aus nördlicher sowie südlicher Richtung zwei signifikante Zuflussgebiete.

Bei Extremniederschlag könne die bestehende Verrohrung, genau wie der Unkelbach, die zufließende Wassermenge bei Weitem nicht aufnehmen, sodass das Wasser oberflächlich abfließe. 

Um diesem Problem entgegenzuwirken seien drei Szenarien untersucht worden (1. Ableitung, 2. zentrale Rückhaltung, 3. dezentrale Rückhaltung). Das Ergebnis ist, dass die Szenarien 1 und 2 aufgrund von erheblichem Aufwand und Kosten sowie mangelnder Flächenverfügbarkeit nicht umsetzbar seien.

Infrage käme demnach die Lösung mit dezentralen Rückhaltemaßnahmen an fünf bis sechs Stellen mit Stauhöhen von 50 cm bis zu 8 m je nach Standort. Auch diese dezentralen Rückhaltemaßnahmen wären gemäß den Berechnungen bei Extremereignissen überlastet, würden aber, in Verbindung mit einer Verbesserung der innerörtlichen Verrohrung, einen deutlichen positiven Effekt haben.

 

Hans Metternich erkundigt sich nach der Dimension der Bauwerke und deren Kosten.

 

Dr. Keding führt dazu aus, dass eine Kostenberechnung bis dato nicht Teil der Arbeit des Ingenieurbüros gewesen sei. Bei den dezentralen Bauwerken handele es sich um Ingenieurbauwerke, für die wasserrechtliche Genehmigungen notwendig seien. Diese Genehmigungen seien realistisch. Im Vergleich dazu wären für Szenario 1 unterirdische Maßnahmen mit Rohrprofilen von 3-4 m nötig, um bei Extremereignissen einen positiven Effekt für die Ortslage zu erzielen.

 

Frank Bliss möchte wissen, ob die Anregungen aus der Bürgerversammlung am 01.06.2021 schon beachtet worden seien und inwieweit sich das geplante Baugebiet „Alter Garten“ auf die Berechnungen auswirke.

 

Dr. Keding bestätigt, dass alle dokumentierten Anregungen einbezogen, diskutiert und vor Ort angesehen worden seien. Ergänzende Ideen oder Eingebungen können weiterhin vorgetragen werden.

Das geplante Baugebiet habe keinen wesentlichen Einfluss auf die Berechnungen, da es im Verhältnis der Fläche zum Gesamteinzugsgebiet sehr klein sei. Darüber hinaus spiele bei Extremereignissen eine Versiegelung von Flächen kaum eine Rolle.

 

Bettina Fellmer lobt, dass nunmehr drei Szenarien mit den jeweiligen technischen Ausführungen vorliegen und erkundigt sich über die Reaktionen aus der Bürgerschaft in Unkelbach.

 

Der Vorsitzende erklärt, dass die dezentralen Rückhaltemaßnahmen den Wünschen vieler Unkelbacher entsprechen.

 

Der anwesende Unkelbacher Ortsvorsteher Egmond Eich bestätigt dies und berichtet, dass der Ortsbeirat die Empfehlung des Ingenieurbüros unterstütze.