Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschlussvorschlag:

 

Der Ortsbeirat Kripp möchte das Angebot der Verwaltung in Form einer Vorstellung der Ergebnisse der beauftragten Untersuchungen in einer der nächsten Sitzungen wahrnehmen und spricht sich daher für eine Vertagung dieses Tagesordnungspunktes aus.

 

Ergebnis: Der Beschluss ergeht einstimmig.

 


Ortsvorsteher Axel Blumenstein berichtet, dass die Stadtratsfraktion von Bündnis90 / Die Grünen bereits vor einiger Zeit in den städtischen Gremien die Anfrage gestellt hat, ob der Trinkwasserbrunnen „Im Sand“, insbesondere zur Sicherung der Wasserversorgung bei Trockenperioden, wieder in Betrieb genommen werden könne. Zeitgleich wäre eine Nutzung dieses Wassers für das städtische Schwimmbad geboten.

 

Die FBL Ortsbeiratsfraktion befürchtet negative Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität und regt an, dass sich der Ortsbeirat nunmehr frühzeitig zu den weiteren Planungen positioniert.

 

Falls eine erneute Wassergewinnung aus diesem Brunnen tatsächlich wirtschaftlich darstellbar wäre und wieder gefördert werden würde, würde das Wasser wahrscheinlich vornehmlich in das Kripper Wassernetz eingespeist. Da die Wasserqualität wesentlich schlechter ist als das weiche Wasser vom Wahnbachtalsperrenverband, weil kalkhaltiger und Rheinuferfiltrat, wäre dies für die Kripper Bevölkerung von Nachteil. Die Notwendigkeit einer Einspeisung in das Netz ist darüber hinaus fragwürdig, da bisher keine Wasserknappheiten bei der Wahnbachtalsperre bekannt sind.

 

Wenn diese großen Investitionen zur Wiederinbetriebnahme geleistet würden, ist es unwahrscheinlich, dass der Brunnen nur als Notversorgung vorgehalten wird, so dass es zumindest möglich erscheint, dass das kalkhaltige Wasser dauerhaft genutzt werden müsste. Gegen eine ausschließliche Nutzung des Wassers für den Betrieb des Schwimmbades bestehen hingegen keine Bedenken.

 

Seitens der Verwaltung und des Bürgermeisters konnte hierzu mitgeteilt werden, dass zu diesem Thema Beprobungen und Untersuchungen beauftragt sind, deren Ergebnisse aber noch nicht vorliegen. Gleichzeitig wurde dargelegt, dass im Brunnen im Sand nicht Wasser aus Rheinuferfiltrat gefördert würde, sondern dieser vornehmlich durch unterirdische Wasserläufe der Ahr gespeist würde.

 

Darüber hinaus wurde ausgeführt, dass in den Hitzesommern der vergangenen Jahre die vertraglich festgeschriebenen Fördermengen mit dem Wahnbachtalsperrenverband überschritten wurden und daher das Vertragswerk anzupassen war.

Es ist jedoch langfristig tatsächlich nicht auszuschließen, dass auch beim Wahnbachtalsperrenverband eine Versorgungssicherheit nicht immer gewährleistet werden kann. Darüber hinaus stoßen u. U. auch die Netze und Pumpen bei entsprechend hohem Wasserbezug ggfs. an ihre Grenzen.

 

Auch aus diesen Gründen wurden entsprechende Beauftragungen vorgenommen.

Im Rahmen dieser Untersuchungen werden z. B. folgende Frage zu klären sein:

1. Kapazitäten und mögliche Fördermengen

2. Auswirkungen einer Inbetriebnahme auf den Grundwasserspiegel

3. Wasserqualität, Härtegrad, Kalkgehalt (und Möglichkeit der Reduzierung)

4. Einspeisung und Mischung des Wassers im gesamten städtischen

    Wassernetz

 

Gleichzeitig sagte der Bürgermeister zu, dass nach Abschluss der beauftragten Untersuchungen die Ergebnisse im Ortsbeirat Kripp seitens der Verwaltung bzw. des beauftragen Unternehmens bzw. der Betriebsführerin vorgestellt werden können.

 

Im Ergebnis kann nach Sicht des Ortvorstehers erst hiernach eine objektive Positionierung des Ortsbeirates erfolgen. Daher wird eine Vertagung des Tagesordnungspunktes auf eine der nächsten Ortsbeiratssitzungen vorgeschlagen.

 

Nichts desto trotz entspinnt sich im Ortsbeirat eine rege Diskussion zu dem Thema. Letztendlich kommt der Ortsbeirat jedoch zu der Meinung, dass man zunächst einmal das Ergebnis der Untersuchung abwarten sollte. Abgesehen davon, hat der Ortsbeirat bei dieser Fragestellung kein Einspruchsrecht. Trotzdem sollte sich der Ortsbeirat nach Vorlage des Gutachtens zu dem Thema positionieren und auch Meinungsbild kommunizieren sowie gegebenenfalls eigene Ideen einbringen. Zu guter Letzt einigt sich der Ortsbeirat darauf, dass zukünftig von einer „Ertüchtigung des Brunnens für Notfälle“ gesprochen wird (anstatt „Wiederinbetriebnahme“).