Sitzung: 17.02.2022 Ortsbeirat Kripp
Beschluss: einstimmig beschlossen
Beschlussvorschlag:
Der
Ortsbeirat Kripp möchte das Angebot der Verwaltung in Form einer Vorstellung
der Ergebnisse der beauftragten Untersuchungen in einer der nächsten Sitzungen
wahrnehmen und spricht sich daher für eine Vertagung dieses
Tagesordnungspunktes aus.
Ergebnis:
Der Beschluss ergeht einstimmig.
Ortsvorsteher
Axel Blumenstein berichtet, dass die Stadtratsfraktion von Bündnis90 / Die
Grünen bereits vor einiger Zeit in den städtischen Gremien die Anfrage gestellt
hat, ob der Trinkwasserbrunnen „Im Sand“, insbesondere zur Sicherung der
Wasserversorgung bei Trockenperioden, wieder in Betrieb genommen werden könne.
Zeitgleich wäre eine Nutzung dieses Wassers für das städtische Schwimmbad
geboten.
Die
FBL Ortsbeiratsfraktion befürchtet negative Auswirkungen auf die
Trinkwasserqualität und regt an, dass sich der Ortsbeirat nunmehr frühzeitig zu
den weiteren Planungen positioniert.
Falls
eine erneute Wassergewinnung aus diesem Brunnen tatsächlich wirtschaftlich
darstellbar wäre und wieder gefördert werden würde, würde das Wasser
wahrscheinlich vornehmlich in das Kripper Wassernetz eingespeist. Da die
Wasserqualität wesentlich schlechter ist als das weiche Wasser vom
Wahnbachtalsperrenverband, weil kalkhaltiger und Rheinuferfiltrat, wäre dies
für die Kripper Bevölkerung von Nachteil. Die Notwendigkeit einer Einspeisung
in das Netz ist darüber hinaus fragwürdig, da bisher keine Wasserknappheiten
bei der Wahnbachtalsperre bekannt sind.
Wenn
diese großen Investitionen zur Wiederinbetriebnahme geleistet würden, ist es
unwahrscheinlich, dass der Brunnen nur als Notversorgung vorgehalten wird, so
dass es zumindest möglich erscheint, dass das kalkhaltige Wasser dauerhaft
genutzt werden müsste. Gegen eine ausschließliche Nutzung des Wassers für den
Betrieb des Schwimmbades bestehen hingegen keine Bedenken.
Seitens
der Verwaltung und des Bürgermeisters konnte hierzu mitgeteilt werden, dass zu
diesem Thema Beprobungen und Untersuchungen beauftragt sind, deren Ergebnisse
aber noch nicht vorliegen. Gleichzeitig wurde dargelegt, dass im Brunnen im
Sand nicht Wasser aus Rheinuferfiltrat gefördert würde, sondern dieser vornehmlich
durch unterirdische Wasserläufe der Ahr gespeist würde.
Darüber
hinaus wurde ausgeführt, dass in den Hitzesommern der vergangenen Jahre die
vertraglich festgeschriebenen Fördermengen mit dem Wahnbachtalsperrenverband
überschritten wurden und daher das Vertragswerk anzupassen war.
Es ist
jedoch langfristig tatsächlich nicht auszuschließen, dass auch beim Wahnbachtalsperrenverband
eine Versorgungssicherheit nicht immer gewährleistet werden kann. Darüber
hinaus stoßen u. U. auch die Netze und Pumpen bei entsprechend hohem Wasserbezug
ggfs. an ihre Grenzen.
Auch
aus diesen Gründen wurden entsprechende Beauftragungen vorgenommen.
Im Rahmen
dieser Untersuchungen werden z. B. folgende Frage zu klären sein:
1. Kapazitäten und mögliche Fördermengen
2. Auswirkungen einer Inbetriebnahme auf den
Grundwasserspiegel
3. Wasserqualität, Härtegrad, Kalkgehalt (und
Möglichkeit der Reduzierung)
4. Einspeisung und Mischung des Wassers im
gesamten städtischen
Wassernetz
Gleichzeitig
sagte der Bürgermeister zu, dass nach Abschluss der beauftragten Untersuchungen
die Ergebnisse im Ortsbeirat Kripp seitens der Verwaltung bzw. des beauftragen
Unternehmens bzw. der Betriebsführerin vorgestellt werden können.
Im
Ergebnis kann nach Sicht des Ortvorstehers erst hiernach eine objektive
Positionierung des Ortsbeirates erfolgen. Daher wird eine Vertagung des
Tagesordnungspunktes auf eine der nächsten Ortsbeiratssitzungen vorgeschlagen.
Nichts
desto trotz entspinnt sich im Ortsbeirat eine rege Diskussion zu dem Thema.
Letztendlich kommt der Ortsbeirat jedoch zu der Meinung, dass man zunächst
einmal das Ergebnis der Untersuchung abwarten sollte. Abgesehen davon, hat der
Ortsbeirat bei dieser Fragestellung kein Einspruchsrecht. Trotzdem sollte sich
der Ortsbeirat nach Vorlage des Gutachtens zu dem Thema positionieren und auch
Meinungsbild kommunizieren sowie gegebenenfalls eigene Ideen einbringen. Zu
guter Letzt einigt sich der Ortsbeirat darauf, dass zukünftig von einer
„Ertüchtigung des Brunnens für Notfälle“ gesprochen wird (anstatt
„Wiederinbetriebnahme“).