Sitzung: 27.06.2023 Werkausschuss
Beschluss:
Protokoll:
Im
Wirtschaftsplan 2023 des Abwasserwerks war die Umlegung des Ahrauslaufes in
Kripp vorgesehen. Die Einleitstelle des Regenüberlaufbauwerks „Zum Ahrtal“
befindet sich allerdings nach dem Ahrhochwasser 2021 nicht mehr im Uferbereich
der Ahr.
Am
16.08.2022 fand hierzu ein gemeinsamer Ortstermin mit der SGD Nord statt. Es
wurde besprochen, die Einleitstelle konstruktiv zu verlegen und das Wasserrecht
entsprechend anzupassen.
Die
bevorzugte und gleichzeitig kürzeste Variante, nämlich die heutige neue
Ahr-Uferböschung als Einleitstelle zu nutzen, kann nicht umgesetzt werden, da
das Nivellement bei Erreichen der Böschung eine Lage der Rohrsohle weit
unterhalb des Flussbettes ergab.
Eine
weitere Möglichkeit könnte entlang der alten Uferböschung bestehen, indem man
ein befestigtes offenes Gerinne bis zum heutigen Ahrverlauf (ca. 120 m) mit
leichtem Gefälle herstellt. Dies müsste mit einem U-Profil bzw. offenem
Fertigbeton-Kastenprofil mit einem Querschnitt von 1200 mm hergestellt werden,
was einen erheblichen Eingriff in diesem Naturbereich darstellen würde.
Die
Betriebsführung hat daher die SGD Nord nochmals um Prüfung gebeten, ob ein
technischer Eingriff erforderlich ist.
Im
Hinblick auf den anstehenden Standortwechsel der Kläranlage Sinzig könnte auch
hier eine übergeordnete Planung neue Umstände ergeben.
Am
29.06.2023 ging die Antwort der SGD Nord wie folgt ein:
„Gemäß Abstimmung mit
der Oberen Naturschutzbehörde (Herr Winkler) nehmen wir wie folgt Stellung:
Der gesamte Bereich
zwischen dem derzeit rechten Ufer und der Böschungskante des alten Ufers stellt
sich als naturnahes Fließgewässer dar und unterliegt dem gesetzlichen Schutz
des § 30 BNatSchG. Die Anlage eines wie auch immer gearteten Betongerinne ist
daher wasserwirtschaftlich und naturschutzfachlich nicht zu befürworten. Wir
stimmen Ihnen daher zu, die Situation weiter zu beobachten und zunächst so zu
belassen. Auch vor dem Hintergrund, dass durch den geplanten Standortwechsel
der Kläranlage Sinzig sich hier neue Umstände ergeben könnten.“
Das Projekt wird somit
bis auf Weiteres verschoben und kommt 2023 nicht mehr zur Ausführung.