Beschluss:

 


Protokoll:

 

Im Wirtschaftsplan 2023 des Abwasserwerks war die Umlegung des Ahrauslaufes in Kripp vorgesehen. Die Einleitstelle des Regenüberlaufbauwerks „Zum Ahrtal“ befindet sich allerdings nach dem Ahrhochwasser 2021 nicht mehr im Uferbereich der Ahr.

Am 16.08.2022 fand hierzu ein gemeinsamer Ortstermin mit der SGD Nord statt. Es wurde besprochen, die Einleitstelle konstruktiv zu verlegen und das Wasserrecht entsprechend anzupassen.

 

Die bevorzugte und gleichzeitig kürzeste Variante, nämlich die heutige neue Ahr-Uferböschung als Einleitstelle zu nutzen, kann nicht umgesetzt werden, da das Nivellement bei Erreichen der Böschung eine Lage der Rohrsohle weit unterhalb des Flussbettes ergab.

 

Eine weitere Möglichkeit könnte entlang der alten Uferböschung bestehen, indem man ein befestigtes offenes Gerinne bis zum heutigen Ahrverlauf (ca. 120 m) mit leichtem Gefälle herstellt. Dies müsste mit einem U-Profil bzw. offenem Fertigbeton-Kastenprofil mit einem Querschnitt von 1200 mm hergestellt werden, was einen erheblichen Eingriff in diesem Naturbereich darstellen würde.

 

Die Betriebsführung hat daher die SGD Nord nochmals um Prüfung gebeten, ob ein technischer Eingriff erforderlich ist.

 

Im Hinblick auf den anstehenden Standortwechsel der Kläranlage Sinzig könnte auch hier eine übergeordnete Planung neue Umstände ergeben.

 

Am 29.06.2023 ging die Antwort der SGD Nord wie folgt ein:

„Gemäß Abstimmung mit der Oberen Naturschutzbehörde (Herr Winkler) nehmen wir wie folgt Stellung:

 

Der gesamte Bereich zwischen dem derzeit rechten Ufer und der Böschungskante des alten Ufers stellt sich als naturnahes Fließgewässer dar und unterliegt dem gesetzlichen Schutz des § 30 BNatSchG. Die Anlage eines wie auch immer gearteten Betongerinne ist daher wasserwirtschaftlich und naturschutzfachlich nicht zu befürworten. Wir stimmen Ihnen daher zu, die Situation weiter zu beobachten und zunächst so zu belassen. Auch vor dem Hintergrund, dass durch den geplanten Standortwechsel der Kläranlage Sinzig sich hier neue Umstände ergeben könnten.“

 

Das Projekt wird somit bis auf Weiteres verschoben und kommt 2023 nicht mehr zur Ausführung.