Beschluss: zur Kenntnis genommen

Beschluss:

 


Protokoll:

Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Punkt Herrn Heibel vom Jugendbahnhof Remagen und Herrn Marc-Philip Gronau vom Jugendkeller Oberwinter.

Herr Georgi erläutert den Inhalt des Antrages der WGR-Fraktion und erteilt das Wort Herrn Heibel.

 

Herr Heibel teilt mit, dass er jetzt im achten Jahr bei der Stadt Remagen mit der Jugendpflege betreut ist und sich in Remagen sehr wohl fühlt. Er dankt daher allen Kolleginnen und Kollegen der Stadt Remagen sowie Herrn Georgi für die gute Zusammenarbeit.

Herr Heibel gibt einen Überblick über seine bisherige Arbeit als Jugendpfleger. Dabei geht er auf die Arbeit im Jugendbahnhof und in den Ortsteilen ein. Er erläutert zudem die personelle Ausstattung der Jugendpflege.

Er betont, dass bei seiner Arbeit das Wichtigste stets die Sicherheit aller Kinder ist.

 

Der Bericht von Herrn Heibel ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Herr Heuser erläutert die Jugendeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft. Im Dekanat Remagen - Brohltal gibt es einen Pastoralreferenten für Familienarbeit und einen für Jugendarbeit. Pastoralreferent für Familienarbeit ist Herr Hof. Die Referentenstelle für Jugendarbeit ist derzeit vakant, aber ausgeschrieben. Die Jugendarbeit wird derzeit von Herrn Hof mitbetreut. Diese beschränkt sich aber auf die Organisation der „Ferienfreizeit vor Ort“. Dies ist eine Aktionswoche für Kinder innerhalb der Sommerferien.

 

In der Pfarreiengemeinde Oberwinter/Unkelbach/Oedingen gibt es keine speziellen Angebote für Kinder und Jugendliche. Derzeit gibt es nur einzelne Maßnahmen für die Messdiener. Die Pfarrei verfügt aber wieder über eine Referentenstelle mit 9 Wochenstunden. Es ist geplant, dass mit dieser Stelle zukünftig ein Angebot für Jugendliche realisiert werden kann.

 

In der evangelischen Gemeinde gibt es das Kinder- und Familienzentrum Remagen/Sinzig. Dieses wird von der Jugendleiterin Frau Linden geleitet. Jeweils Montags Abends findet ein Treff für Jugendliche ab etwa 13 Jahren in Sinzig statt. Zudem gibt es unregelmäßig einzelne Projekte. Weiterhin werden von der evangelischen Bücherei verschiedene Aktionen, wie z.B. der Lesesommer angeboten.

 

Herr Gronau stellt die Arbeit des Jugendkellers Oberwinter vor. 2006 wurde der Förderverein „Jugendkeller“ gegründet und man begann mit der Renovierung des Kellers. Im Oktober erfolgte die Eröffnung. Zunächst wurde mit 2 Mitarbeiter der Keller an zwei Tagen geöffnet. Dies konnte allerdings nicht mehr finanziert werden. Derzeit ist der Keller Donnerstags von 16.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Die Arbeit wird von einem Sozialpädagogen wahrgenommen. Die Stadt Remagen beteiligt sich an den Kosten. Es werden verschiedene Aktionen wie Karaoke, Kochen, Filmevorführungen angeboten. Im Sommer sind es eher Außenaktionen wie gemeinsame Schwimmbadbesuche oder Grillen. Der Keller wird von etwa 20-30 Jugendlichen besucht. Wechselnd anwesend sind etwa immer 10-15 Jugendliche. Das Alter liegt bei etwa 13-15 Jahren. Herr Gronau sieht auch den Bedarf für einen zweiten Öffnungstag. Dies ist für den Verein aber finanziell nicht machbar.

 

Im Anschluss an die Vorträge erfolgt ein rege Diskussion an der sich alle Fraktionen beteiligten.

 

Frau Menacher teilt mit, dass die evangl. Gemeinde Freizeitaktivitäten für Konfirmanden anbietet. Zudem gibt es Weiterbildungsangebote für Jugendpfleger.

 

Herr Dr. Roßberg fragt nach, aus welchem Klientel sich die Jugendlichen im Jugendbahnhof zusammensetzen, wie diejenigen, die nicht dort hinkommen besser erreicht werden können und ob es Informationen gibt, warum diese nicht kommen. Herr Heibel teilt mit, dass ca. 80% der Jugendlichen mit Migrationshintergrund den Jugendbanhof besuchen. Es sind sehr wenig Mädchen unter den Besuchern. Eine Statistik, warum Jugendliche nicht kommen, wird nicht geführt. Die Gründe sind sehr vielschichtig. Die Jugendlichen, die bereits einen sehr strukturierten Tagesablauf haben, kommen eher nicht. Der Jugendbahnhof sieht die Arbeit auch eher bei denjenigen, die eine solche Struktur nicht haben und nichts mit ihrer Freizeit anzufangen wissen.

 

Herr Matthias fragt nach der Zusammenarbeit mit Jugendamt und Jugendgerichtshilfe, insbesondere zu den Themen Gewalt, Kindeswohlgefährdung und Amokläufen. Herr Heibel erläutert, dass solche Themen in Zukunft noch stärker in der Vordergrund rücken können. Er sieht noch Verbesserungsmöglichkeiten bei der Zusammenarbeit.

 

Herr Dr. Roßberg fragt nach, wie die Arbeit von Herrn Heibel mit Jugendlichen aussieht, die z.B. arbeitslos sind und kaum Chancen für die Zukunft sehen. Herr Heibel teilt mit, dass dies nicht primär seine Aufgabe als Jugendpfleger ist. Seine Aufgabe liegt bei der Gestaltung von Angeboten für die Jugendlichen, Führen der Jugendlichen, Bindungen zu festigen, Eigeninitiative zu fördern, der Einbindung ins Sozialgefüge und ähnlichem. Selbstverständlich nimmt er sich der Probleme der Jugendlichen an und zeigt Wege auf. Dies sind aber alles Aufgaben, die z.B. in den Bereich eines Schulsozialpädagogen fallen.

In diesem Zusammenhang fragt Frau Turiaix nach, ob den Jugendlichen auch die Möglichkeit der Selbstverwaltung in verschiedenen Dingen gegeben wird. Herr Heibel verneint dies, da die meisten Jugendlichen damit überfordert sind und keine Ausdauer zeigen.

Frau Turiuax sieht Probleme der Jugendlichen mit Migrationshintergrund darin, dass viele Mütter über sehr schlechte Deutschkenntnisse verfügen, obwohl entsprechende Deutschkurse angeboten werden. Herr Georgi sagt zu, dass man sich mit dem Moscheeverein in Verbindung setzt und auf die Angebote hinweist.

 

Frau Reinke bedankt sich für die langjährige und gute Arbeit von Herrn Heibel. In Bezug auf die kirchlichen Jugendeinrichtungen fragt sie nach, warum z.B. in Oberwinter keine Zusammenarbeit der Kirchen erfolgt. Gerade beim Jugendkeller wäre eine Zusammenarbeit sinnvoll. Auch im Hinblick auf die Vergrößerung der Pfarreien würde die Arbeit in Zukunft nicht einfacher. Der Vorsitzende sagte zu, dass er sich mit den Pfarreien in Oberwinter in Verbindung setzt.

 

Nachdem keine Wortmeldungen mehr zu dem Punkt vorlagen, bedankte sich Herr Georgi bei den Herren Heibel und Gronau für ihr Kommen. Der Vorsitzende sieht die Diskussion zunächst als Grundlage dafür, alle Ausschussmitglieder auf einen gemeinsamen Wissensstand zu bringen. Im Jugendbereich sind derzeit viele Dinge im Umbruch. Dazu zählt die Ganztagsschule Remagen, die Realschule plus, die Einstellung eines Schulsozialarbeiters sowie der Aufbau der Jugendarbeit in Oedingen und Kripp. Wenn all diese Dinge im Fluss sind, werden sich in Zukunft unter Umständen konkrete Anhaltspunkte für eine Fortführung der Diskussion im Ausschuss ergeben.