Beschluss: zur Kenntnis genommen

Protokoll:

Der Vorsitzende begrüßte hierzu die Leiterin der Grundschule Oberwinter, Frau Schmitz.

Frau Schmitz wechselte vor etwa 6 Monaten von der Grundschule Unkel, wo sie die Stelle der Konrektorin inne hatte, nach Oberwinter. Sie bedankte sich für die Einladung. Aus ihrer bisherigen Anstellung konnte sie Erfahrungen in Bezug auf die Einrichtung und den Betrieb einer Ganztagsschule (GTS) gewinnen. Dort läuft die Schule bereits seit mehreren Jahren mit positiver Resonanz im Ganztagsbetrieb. Sie befürwortet grundsätzlich die Einrichtung einer Ganztagsschule, soweit der Bedarf dafür da sei.

Ihr bisheriger Eindruck von der Oberwinterer Schule sei positiv, der bauliche Zustand wie auch die Ausstattung der Schule jedoch verbesserungsfähig.

In den vergangenen Wochen führte sie im Hinblick auf den Ausbau der Schule zum Ganztagesbetrieb mit verschiedenen Einrichtungen Gespräche. Seitens der Ganztagsschulberaterin wurde in einen Abstimmungsgespräch festgestellt, dass die Anzahl der zur Verfügung stehenden (Klassen-)Räume grundsätzlich ausreichend sei, es fehlen allerdings eine angemessen bemessene Küche sowie eine Mensa; diese Erweiterungen sind mangels Entwicklungsalternativen voraussichtlich nur mittels einer Aufstockung der Schule umsetzbar.

Zur Klärung weiterer Rahmenbedingungen wurden auch bereits Gespräche mit der

Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD, ehem. Bezirksregierung) sowie mit der Stadt geführt. Insbesondere dem Gespräch mit der ADD konnte sie bereits entnehmen, dass die Einrichtung einer GTS keine Auswirkungen auf die finanzielle Unterstützung der betreuenden Grundschule habe.

 

Bei einem Elternabend der neuen Erstklässler wurde über die GTS informiert, ein Informationsabend für alle interessierten Eltern soll folgen. Derzeit bereitet Frau Schmitz zudem eine neuerliche Elternbefragung vor, die nach Ostern durchgeführt werden soll. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der nächste Antragstermin im November 2010 für das Schuljahr 2011/2012 gilt, werden in der Befragung die 3. + 4. Klassen nicht eingebunden, dafür aber die Kindertagesstätten.

 

Frau Schmitz betonte, dass das Elternvotum „überzeugend“ sein müsse, um eine Chance bei der Antragstellung zu haben. Zwar bestehe als Hürde für die Anmeldung einer Ganztagesschule eine gesetzliche Mindestzahl von 36 Anmeldungen, jedoch spielt bei der Zuweisung der Fördermittel auch die Absicht der Landesregierung eine Rolle, die Einrichtungen der Ganztagsschulen möglichst breit zu streuen. Das erst jüngst eingeführte Angebot an der GS in Remagen ist dabei ebenfalls zu berücksichtigen. Eine Aussage darüber, ab welcher Quote das Elternvotum „überzeugend“ sei, konnte sie jedoch nicht geben. Sie wies allerdings darauf hin, dass die Chancen zur Einführung einer GTS mit einem deutlichen Elternvotum steigen würden.

 

Nach ihren eigenen Ausführungen stellte sich Frau Schmitz den Fragen der Beiratsmitglieder. So vermag sie einen schulischen Vorteil der Kinder mit Ganztagsbetreuung gegenüber den Kindern der betreuenden Grundschule nicht zu erkennen. Üblicherweise werde der eigentliche Unterricht nicht in den Nachmittag verlängert, zumal nicht alle Kinder an der Ganztagsschule teilnehmen würden. Eine solche Verlagerung in den Nachmittag sei nur dann möglich, wenn die Meldung für eine Jahrgangsstufe in Klassenstärke erfolge, damit eine „echte“ Ganztagesklasse eingerichtet werden könne, oder aber wenn die Ganztagesschule verpflichtend für alle Schüler eingeführt werden würde. Betreuende Grundschule und eine Ganztagsschule können nach ihrer Auffassung problemlos nebeneinander bestehen. Dies haben auch ihre Erfahrungen an der GS Unkel gezeigt. Sie wies allerdings darauf hin, dass eine Ummeldung der Schüler von oder zur Ganztagsschule aus organisatorischen Gründen nur zum Schuljahreswechsel möglich sei. Die Kosten für den Umbau der Einrichtung trägt die Stadt als Schulträger, die dabei aber auf Zuschüsse in Höhe von 50 bis 70 % durch das Land zurückgreifen kann. Die Höhe der Zuwendungen für das pädagogische Personal sei abhängig von der Anzahl der Anmeldungen. Die Höhe der Zuschüsse bemisst sich über einen Stunden- und Kostenschlüssel, der mit der Zahl der Anmeldungen steigt.

 

Angesprochen auf den späten Schulbeginn (8:30 Uhr) wurde Frau Schmitz gefragt, wie

groß die Chancen seien, diesen zu verändern. Hierzu führte sie aus, dass sie bislang nur den späten Start kenne, der nach ihrer Kenntnis auf den Busfahrplan abgestimmt sei. Sie werde sich jedoch darüber informieren, ob und unter welchen Bedingungen der Schulbeginn verändert werden könne.

 

Nachdem keine weiteren Fragen aus den Reihen des Ortsbeirates mehr bestanden, bedankte sich der Vorsitzende herzlich bei der Schulleiterin für ihr Kommen und die Beantwortung der Fragen. Frau Schmitz sagte zu, nach Auswertung der Befragung das Ergebnis gerne im Ortsbeirat vorzustellen.