Sitzung: 10.03.2010 Ortsbeirat Oberwinter
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Protokoll:
Der Vorsitzende begrüßte hierzu die Leiterin der
Grundschule Oberwinter, Frau Schmitz.
Frau Schmitz wechselte vor etwa 6 Monaten von der
Grundschule Unkel, wo sie die Stelle der Konrektorin inne hatte, nach
Oberwinter. Sie bedankte sich für die Einladung. Aus ihrer bisherigen Anstellung
konnte sie Erfahrungen in Bezug auf die Einrichtung und den Betrieb einer
Ganztagsschule (GTS) gewinnen. Dort läuft die Schule bereits seit mehreren
Jahren mit positiver Resonanz im Ganztagsbetrieb. Sie befürwortet grundsätzlich
die Einrichtung einer Ganztagsschule, soweit der Bedarf dafür da sei.
Ihr bisheriger Eindruck von der Oberwinterer Schule
sei positiv, der bauliche Zustand wie auch die Ausstattung der Schule jedoch
verbesserungsfähig.
In den vergangenen Wochen führte sie im Hinblick
auf den Ausbau der Schule zum Ganztagesbetrieb mit verschiedenen Einrichtungen
Gespräche. Seitens der Ganztagsschulberaterin wurde in einen
Abstimmungsgespräch festgestellt, dass die Anzahl der zur Verfügung stehenden
(Klassen-)Räume grundsätzlich ausreichend sei, es fehlen allerdings eine
angemessen bemessene Küche sowie eine Mensa; diese Erweiterungen sind mangels
Entwicklungsalternativen voraussichtlich nur mittels einer Aufstockung der
Schule umsetzbar.
Zur Klärung weiterer Rahmenbedingungen wurden auch
bereits Gespräche mit der
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD, ehem.
Bezirksregierung) sowie mit der Stadt geführt. Insbesondere dem Gespräch mit
der ADD konnte sie bereits entnehmen, dass die Einrichtung einer GTS keine
Auswirkungen auf die finanzielle Unterstützung der betreuenden Grundschule
habe.
Bei einem Elternabend der neuen Erstklässler wurde
über die GTS informiert, ein Informationsabend für alle interessierten Eltern
soll folgen. Derzeit bereitet Frau Schmitz zudem eine neuerliche Elternbefragung
vor, die nach Ostern durchgeführt werden soll. Unter Berücksichtigung der
Tatsache, dass der nächste Antragstermin im November 2010 für das Schuljahr
2011/2012 gilt, werden in der Befragung die 3. + 4. Klassen nicht eingebunden,
dafür aber die Kindertagesstätten.
Frau Schmitz betonte, dass das Elternvotum
„überzeugend“ sein müsse, um eine Chance bei der Antragstellung zu haben. Zwar
bestehe als Hürde für die Anmeldung einer Ganztagesschule eine gesetzliche
Mindestzahl von 36 Anmeldungen, jedoch spielt bei der Zuweisung der
Fördermittel auch die Absicht der Landesregierung eine Rolle, die Einrichtungen
der Ganztagsschulen möglichst breit zu streuen. Das erst jüngst eingeführte
Angebot an der GS in Remagen ist dabei ebenfalls zu berücksichtigen. Eine Aussage
darüber, ab welcher Quote das Elternvotum „überzeugend“ sei, konnte sie jedoch
nicht geben. Sie wies allerdings darauf hin, dass die Chancen zur Einführung
einer GTS mit einem deutlichen Elternvotum steigen würden.
Nach ihren eigenen Ausführungen stellte sich Frau
Schmitz den Fragen der Beiratsmitglieder. So vermag sie einen schulischen
Vorteil der Kinder mit Ganztagsbetreuung gegenüber den Kindern der betreuenden
Grundschule nicht zu erkennen. Üblicherweise werde der eigentliche Unterricht
nicht in den Nachmittag verlängert, zumal nicht alle Kinder an der
Ganztagsschule teilnehmen würden. Eine solche Verlagerung in den Nachmittag sei
nur dann möglich, wenn die Meldung für eine Jahrgangsstufe in Klassenstärke
erfolge, damit eine „echte“ Ganztagesklasse eingerichtet werden könne, oder
aber wenn die Ganztagesschule verpflichtend für alle Schüler eingeführt werden
würde. Betreuende Grundschule und eine Ganztagsschule können nach ihrer
Auffassung problemlos nebeneinander bestehen. Dies haben auch ihre Erfahrungen
an der GS Unkel gezeigt. Sie wies allerdings darauf hin, dass eine Ummeldung
der Schüler von oder zur Ganztagsschule aus organisatorischen Gründen nur zum
Schuljahreswechsel möglich sei. Die Kosten für den Umbau der Einrichtung trägt
die Stadt als Schulträger, die dabei aber auf Zuschüsse in Höhe von 50 bis 70 %
durch das Land zurückgreifen kann. Die Höhe der Zuwendungen für das
pädagogische Personal sei abhängig von der Anzahl der Anmeldungen. Die Höhe der
Zuschüsse bemisst sich über einen Stunden- und Kostenschlüssel, der mit der
Zahl der Anmeldungen steigt.
Angesprochen auf den späten Schulbeginn (8:30 Uhr)
wurde Frau Schmitz gefragt, wie
groß die Chancen seien, diesen zu verändern. Hierzu
führte sie aus, dass sie bislang nur den späten Start kenne, der nach ihrer
Kenntnis auf den Busfahrplan abgestimmt sei. Sie werde sich jedoch darüber
informieren, ob und unter welchen Bedingungen der Schulbeginn verändert werden
könne.
Nachdem keine weiteren Fragen aus den Reihen des Ortsbeirates mehr bestanden, bedankte sich der Vorsitzende herzlich bei der Schulleiterin für ihr Kommen und die Beantwortung der Fragen. Frau Schmitz sagte zu, nach Auswertung der Befragung das Ergebnis gerne im Ortsbeirat vorzustellen.