Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

Der Rat nimmt den aktuellen Sachstand zur Kenntnis und beschließt, davon abzusehen, dass für das Jahr 2011 der Antrag gestellt wird, dass die Grundschule Oberwinter als Ganztagsschule eingerichtet wird. Da sich die Interessenlage aber im nächsten Jahr durchaus ändern kann, ist der Bedarf in der ersten Jahreshälfte 2011 für das Jahr 2012 erneut zu ermitteln.


Protokoll:

In seiner Sitzung am 28. September 2009 hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Remagen das o. a. Thema letztmalig als Tagesordnungspunkt behandelt.

 

Grundlage war das Ergebnis der Elternumfrage 2009 in Schulen und Kindergärten mit einem angemeldetem Bedarf von 39 Kindern.

 

Der Hauptausschuss fasste den Beschluss, das Thema ein Jahr ruhen zu lassen und in einem neuen Anlauf mit einer umfassenden Elterninformation 2010 den Bedarf erneut zu überprüfen.

 

Der Vorsitzende begrüßt an dieser Stelle die Leiterin der Grundschule Oberwinter, Frau Schmitz, und erteilt ihr das Wort. Frau Schmitz führt folgendes aus:

 

Die Grundschule Oberwinter hat diesen Arbeitsauftrag vor den Sommerferien 2010 umgesetzt. An einen Informationsabend, der eine geringe Resonanz fand, wurde die Abfrage aller Schulstufen sowie der Kindergärten angeschlossen. Hieraus ergaben sich zunächst lediglich 12 Bedarfsmeldungen. Sie habe dies zum Anlass genommen, zu Beginn des Schuljahres im September noch einmal die Werbetrommel zu rühren und alle Klassen ein weiteres Mal zu befragen. So konnte das Gesamtergebnis auf 32 gesteigert werden. In der letzten Septemberwoche kamen dann noch einmal 2 Meldungen hinzu. Mittlerweile haben zwei Elternpaare ihre Meldung wieder zurückgezogen. Die kritische Grenze von 36 konkreten Anmeldungen wird mit nun 32 Meldungen schon in der Phase der noch nicht bindenden Interessenbekundungen unterschritten. Am Beispiel der Ganztagsgrundschule Remagen hat sich gezeigt, dass später noch ca. 20 Prozent der Eltern ihre Meldung zurückziehen, wenn sie sich konkret an die Ganztagsschule binden müssen.

 

Die eingegangenen Meldungen verteilen sich nach folgendem Schlüssel auf die einzelnen Klassen:

 

-         Stufe 3: 12 von 53

-         Stufe 2:   9 von 47

-         Stufe 1:   6 von 40

-         Stufe 0 (Kindergärten): 5 von ca. 33

 

Bereits nach einem Jahr würden somit 12 Kinder wegen Verlassens der Grundschule aus dem Ganztagsbetrieb ausscheiden. Aufgrund der fallenden Tendenz bei den Bedarfsmeldungen für die jüngeren Kinder wäre dann zu befürchten, dass die Ganztagsschule nicht mehr existenzfähig wäre.

 

Die Ganztagsschulmoderatorin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Frau Riebich, hat in einem Gespräch dringend davon abgeraten, für Oberwinter einen Antrag zu stellen. Da dieser kaum Chancen auf eine Zustimmung seitens des Landes hätte.

 

Um berufstätigen Eltern aber weiter entgegen zu kommen, habe sie gemeinsam mit der Betreuenden Grundschule den Gedanken aufgegriffen, das Angebot der betreuenden Grundschule, das ohnehin bereits ein Mittagessen umfasst, eventuell um eine weitere Stunde von dann 7:15 Uhr bis 16:00 Uhr auszuweiten. Der Trägerverein bittet die Stadt, die zusätzlichen Betreuungsstunden zu finanzieren.

 

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die vorliegenden Interessenbekundungen für eine Ganztagsgrundschule in Oberwinter noch nicht ausreichen, in einem Antragsverfahren beim Land erfolgreich zu bestehen und die Schule dauerhaft als Angebot zu etablieren. Das Schwergewicht des Elterninteresses in Oberwinter liegt nach wie vor bei der Betreuenden Grundschule (65 Kindern). Damit ist aber nicht gesagt, dass sich die Einstellung der Eltern in den nächsten Jahren nicht ändern wird. Auch wenn die sinkenden Kinderzahlen im Einzugsbereich der Grundschule in dieser Hinsicht eher zur Skepsis Anlass geben, sollte der Bedarf in zwei Jahren ein weiteres Mal abgefragt werden.

 

Frau Reinartz-Uhrmacher bringt für die SPD-Fraktion ihr Bedauern zum Ausdruck, betont aber, dass die Ganztagsschule ohne einen klar artikulierten Elternwillen nicht umsetzbar ist. Es liege an den Eltern, die in einer künftigen Befragung zum Ausdruck zu bringen.