Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

Der Rat der Stadt Remagen stimmt der Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule an der Realschule plus Remagen zum Schuljahr 2013/14 zu und beauftragt die Verwaltung, bis zum 31.03.2012 beim Bildungsministerium einen entsprechenden Antrag zu stellen.


Sachverhalt:

 

 

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der Vorsitzende den Leiter der Realschule plus Remagen, Herrn Surges, der das Konzept der integrativen Arbeit erläutern wird.

 

Anschließend schildert der Vorsitzende den nachstehenden Sachverhalt. Am 19.12.2011 habe er mit Herrn Surges einen Gesprächstermin in der Staatskanzlei Mainz wahrgenommen. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass der Antrag auf Einrichtung einer Fachoberschule an der Realschule plus als aussichtslos angesehen werden kann. Zwar habe die Stadt nach Aussage des Ministeriums einen fundierten Antrag gestellt, das Angebot der nachgewiesenen Praktikumsplätze sei beachtlich, trotz alledem könne man der Stadt Remagen kaum Hoffnungen auf den Zuschlag einer Fachoberschule für das Schuljahr 2013/2014 machen. Selbst wenn man die Fachrichtung wechsle, seien die Aussichten nicht besser. Die Stadt Linz habe ebenfalls einen Antrag gestellt. Da der Kreis Neuwied noch keine FOS in der Fachrichtung Verwaltung/Wirtschaft besitze, seien die Chancen 2012/2013 für Linz besser als für Remagen. Die Tatsache, dass die bisher eingerichteten Fachoberschulen (z.B. Kobern-Gondorf) schlechte Schülerzahlen aufweisen, untermauert die Annahme, dass es auch im Kreis Ahrweiler keine zweite Fachoberschule geben wird.

 

Ein Antrag auf Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) hat nach Aussage der Experten beim Kultusministerium eine größere Chance, da diese Schulform gemäß dem Schulentwicklungsplan für Remagen vorgesehen ist. Die Verbesserung des Schulangebots in Remagen ist also nur über eine IGS zu erreichen. Das Lehrer-Kollegium der Realschule plus hat dieser Schulform erfreulicherweise bereits einstimmig zugestimmt. Das Kollegium ist der Auffassung, dass die jetzige völlig unbefriedigende Situation an der Realschule plus durch eine IGS nur verbessert werden kann.

Die Verwaltung hat nach dem Beschluss der Lehrerschaft in Zusammenarbeit mit der Schulleitung Informationsblätter und Fragebögen für die Eltern der Grundschüler der Klassen 2 und 3 erstellt und diese am Freitag, dem 20.01.2012 an die Grundschulen in  Bad Breisig, Brohl-Lützing, Burgbrohl, Ahrweiler, Bad Neuenahr, Heimersheim, Niederdürenbach, Leimersdorf, Remagen, Kripp, Oberwinter, Sinzig, Bad Bodendorf und Westum per Boten verteilt. Für die Rückläufe wurde eine Frist bis zum 10.02.2012 gesetzt. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass 142 Eltern von Drittklässern ihre Kinder an der IGS anmelden würden, womit die geforderte Mindestzahl erfüllt ist. Weit mehr als die Hälfte dieser Eltern rechnen mit einer Gymnasialempfehlung für ihr Kind.

Der Schulträgerausschuss wurde am 27.02.2012 in der Angelegenheit gehört und hat gegen die Einrichtung einer IGS an der Realschule plus keine Bedenken geäußert. Ebenfalls zugestimmt haben der Schulausschuss, der Schulelternbeirat und die Gesamtkonferenz.

In der heutigen Ratssitzung soll nun eine abschließende Entscheidung getroffen werden, damit am 23.03.2012 eine Beratung im Kreistag erfolgen kann. Somit wäre eine fristgerechte Antragstellung bis zum 31.03.2012 möglich.

 

Herr Surges erläutert anschließend das bestehende pädagogische Konzept der Realschule plus, weist aber darauf hin, dass ein noch zu gründendes neues Steuerungsteam für die IGS ein neues Konzept erarbeiten wird. Jede neu gegründete IGS sei gleichzeitig Schwerpunktschule, so dass benachteiligten oder beeinträchtigten Schülern bzw. Schülern mit Migrationshintergrund Rechnung getragen wird. Dankbar sei er dem Rat für die Einstellung der Schulsozialarbeiterin, die ein wichtiges Bindeglied zwischen Schülern, Eltern und Lehrern darstellt.

 

Aus der Beratung geht hervor, dass die Einrichtung einer IGS an der Realschule plus Remagen befürwortet wird, wenn auch CDU-, SPD-, FBL- und FDP-Fraktion eine Fachoberschule bevorzugt hätten.

 

Ratsmitglied Dr. Roßberg möchte zunächst einen Fragenkatalog mit 17 Fragen beantwortet wissen. Seines Erachtens wird dem Rat keine ausreichende Gelegenheit zur Beratung gegeben. Er beantragt, dies in der Niederschrift festzuhalten.

 

Der Vorsitzende lehnt eine Beantwortung dieser Fragen mit der Begründung ab, dass sich die Antworten überwiegend aus den verschiedenen Beschlussvorlagen und Niederschriften der vorberatenden Ausschüsse ergibt.

 

Nach eingehender Beratung ergeht nachstehender