Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

Der Ortsbeirat beschloss einstimmig, dass man sich - auch in Absprache mit den Ortsbeiräten der betroffenen Orte Oberwinter-Bandorf und Oedingen – mit einer Resolution  an den Bürgermeister Remagens wenden wird, um hier beim Kreis die Wiederherstellung des Zustands vor Fahrplanänderung einzufordern.                  

 

 


Protokoll:

Der Fahrplanwechsel zum 13. August 2012 hat für Unkelbach erhebliche negative Auswirkungen zur Folge. Laut Aussage des 2. BG Herrn Titz (Mitglied im Kreistag) ist die Änderung auf Druck der Busunternehmer, wegen nicht kostendeckender Beförderung, zustande gekommen.

In der Sitzung des Kreis- und Umweltausschusses des Kreises Ahrweiler wurden am 12.6. Anpassungen des Buslinienangebots des Umsetzungsraumes 1 verabschiedet. Schwache, kaum oder nicht ausgelastete Fahrten wurden in Bedarfsfahrten - sprich Taxibusfahrten umgewandelt. Für Unkelbach, aber auch für die umliegenden Ortschaften wie Bandorf und Oedingen, bedeutet dies, dass außerhalb der Zeiten, in denen der Schülertransport gewährleistet ist, sämtliche Fahrten der Linie 851 ausschließlich als Taxibusfahrten angeboten werden.

 

Hierzu ist es erforderlich, mindestens 60 Minuten vorher eine Busfahrt telefonisch anzumelden.


OB-Mitglied Udo Müller(WGR), der in der Sitzung vom Juni eine Bestandsaufnahme des ÖPNV für Unkelbach vorstellte, schilderte aus eigener Erfahrung, dass diese Umstellung zu einem Wegbleiben von Fahrgästen geführt hat. Die unflexible 60-Minutenregelung wird umgangen, man geht zu Fuß, steigt aufs Auto um oder lässt sich mit dem PKW abholen. Selbst Schüler, die am Nachmittag um 15:00 am Oberwinterer Bahnhof ankommen, haben keine Möglichkeit mit dem ÖPNV nach Hause zu gelangen. Ältere Mitbürger auf dem Weg nach Remagen standen vormittags vergebens an den Haltestellen, da die Fahrplanumstellung schlecht oder gar nicht kommuniziert worden ist. Am 17.8.2012 erhielt der OV auf Nachfrage eine Mail von Herrn Ulrich KVW Ahrweiler mit einem Anhang eines Presseartikels vom 9.8.12 im General Anzeiger. Ob weitere Presseorgane diesen Artikel erhielten, wusste Herr Ulrich auch nicht.

Eine nicht nachvollziehbare Äußerung des Verkehrsverbundes, auf dem Land könnten sich ja mehrere Personen ein Taxi bestellen und dann den Fahrpreis teilen, das wäre billiger als mit dem Bus zu fahren.

Das mag ja stimmen, nur zeugt diese Aussage von einer Arroganz, die nicht mehr zu übertreffen ist. Es kann doch nicht sein, dass es in ländlichen Gebieten einen privat organisierten PNV geben muss, wo bleibt hier die Gleichstellung zwischen Stadt- und Landmenschen.

 
Es ist zu befürchten, das auch die Linie 852 von zukünftigen Anpassungen betroffen sein wird.

Der Ortsbeirat war sich einig, dass diese Änderungen nicht widerspruchslos hingenommen werden kann. Der ÖPNV stellt auch zukünftig für Unkelbach, auch im Hinblick auf das Neubaugebiet, ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal dar. Auch in Ortschaften, in denen zu bestimmten Tageszeiten keine volle Auslastung zu erwarten ist, sollte ein regelmäßiger Transport durch den ÖPNV nach wie vor gewährleistet sein.

Kommt ein von einem Fahrgast  60 Minuten vor der Regelfahrt angerufener Taxibus, nimmt der Fahrer nur den einen Fahrgast mit, zufällig dort unwissend wartende Fahrgäste werden paradoxer Weise, obwohl Kapazität vorhanden, nicht mitgenommen.

Ein Aspekt ist auch, mit einem nachweislich geregelten ÖPNV, ältere Mitbürger auf das Land zu locken, da hier die Mieten bedeutend günstiger sind.