Sitzung: 21.01.2014 Ortsbeirat Unkelbach
Protokoll:
Zu diesem Thema hatte der OV im Vorfeld die
OBR Mitglieder um Fragen an den Sach-bearbeiter für den ÖPNV der
Kreisverwaltung Herrn Dirk Ulrich gebeten.
Bevor Herr Ulrich auf die Fragen einging,
bedankte er sich für die Einladung, den Fragenkatalog und bat darum zuerst Organisatorisches
zu dem Thema sagen zu dürfen.
- Vorstellung einiger allgemeiner Fakten
- Konkretes zu Unkelbach
Eingangsfrage von Herrn
Ulrich an den Ortsbeirat: Wie viele Busse/Taxibusse fahren an einem Schultag
von und nach Unkelbach, es sind 55
Verbindungen, davon ca. 25 mit Bussen.
Einführung:
Für Buslinien vergibt der LBM
Linienkonzessionen für max.10 Jahre (EU ausschließliches Recht). In diesem
Verfahren sind die Kreise als Aufgabenträger zu beteiligen.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Vergabe von Buslinien.
1. Eigenwirtschaftlich:
Busunternehmen
bewerben sich mit einem Fahrplan, den sie ohne öffentliche Zuschüsse anbieten.
2. Gemeinwirtschaftlich:
Kommunen geben einen
Fahrplan vor, der von den Verkehrsunternehmen mit möglichst geringem Zuschuss
gefahren werden soll.
Eigenwirtschaftlichkeit ist die Regel und
gesetzlich favorisiert. Bei der Gemeinwirtschaftlich- keit stellen sich die
Fragen wegen freiwilliger Ausgaben und dem Subventionsrecht.
Im Kreis Ahrweiler ist der ÖPNV
eigenwirtschaftlich aufgestellt, dies bedeutet, dass keine öffentlichen
Zuschüsse gezahlt werden.
Im Kreis Ahrweiler gibt es einen
Nahverkehrsplan aus dem Jahre 2003, dieser sieht 3 Umsetzungsräume (nachfolgend
UR) vor. Unkelbach befindet sich im UR I, für alle Linien
in diesem UR läuft die derzeitige
Linienkonzession am 28.2.2017 aus.
Im Kern geht es darum, wirtschaftlich starke
Linien mit schwachen in einem URaum zu kombinieren, damit die Unternehmen sich
nicht interessante Linien herauspicken und andere ausbluten. Auf Grund von Gesetzesänderungen
ist der Begriff “Umsetzungsraum“ heute nicht mehr eindeutig genug. Daher wurden
im Sommer 2013 4 Linienbündel vom Kreistag beschlossen. Das Linienbündel
Rhein-Ahr ist mit dem UR I identisch.
Zu den Fragen von den
OBR Mitgliedern hat das OBR Mitglied Müller, als unmittelbar Betroffener und
Kenner der Problematik, den Istzustand und einen Fragenkatalog erstellt.
Wie besprochen hier
ein paar Fragen an Herrn Ulrich KVW:
In der Sitzung des Kreis- und Umweltausschusses des Kreises
Ahrweiler am 12.6.2012 wurde eine Anpassung des sog. Umsetzungsraumes 1
verabschiedet. Für Unkelbach bedeutet das: alle Fahrten der Linie 851
außerhalb der Schulzeiten werden nur noch als Taxibusfahrten angeboten.
Wie setzt sich der Umsetzungsraum I zusammen, welche Rolle/Bedeutung hat
Remagen?
Viele, vor allem ältere Mitbürger in Unkelbach, wurden von den
Fahrplanänderungen im Sommer 2012 wegen fehlender Information regelrecht
überrascht. Welche Informationsquellen gibt es und wie kann die Kommunikation
mit dem Bürger/Fahrgast – speziell hinsichtlich ÖPNV – verbessert werden?
Welche Vorteile hatte der Anschluss des Kreises AW an den VRS,
welche Verpflichtungen sind damit verbunden?
Was war der Auslöser für die Umwandlung /Einschränkungen der Änderungen
zum August 2012 und welche Beträge wurden dadurch eingespart?
Unter verkehrspolitischen Gesichtspunkten stehen meist
Attraktivitätssteigerung und Flexibilisierung des ÖPNV an erster
Stelle, auch im ländlichen Raum. Die bisherigen Maßnahmen lassen diese Ziele
nicht erkennen. Sie bewirken das Gegenteil und führen zu einem
Verdrängungsprozess hin zu mehr Individualverkehr. Allein der Wegfall von nicht
ausgelasteten Buslinien ist kein Mittel, dem sicher vorhandenen Wunsch nach
Beförderung im ländlichen Raum zu begegnen.
Welche Aktionen/Projekte zum Thema „Attraktivitätssteigerung ÖPNV“
sind seitens Kreis/Land in der Planung?
Wer ist überhaupt dafür zuständig?
Unkelbach direkt betreffend:
Gibt es auch Bestrebungen, die Linie 852 einzuschränken?
Ruftaxi: Wie ist eine Reduzierung der 60-Minuten-Regel auf 30 Minuten
umsetzbar?
Wie kann die Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit der Ruftaxen verbessert
werden?
Warum werden Fahrgäste, deren Anruf nicht angenommen wurde oder die auch
an der Haltestelle warten, nicht mitbefördert?
Wer stellt die Ruftaxen (Taxiunternehmen/Transdev), wer zahlt das?
Wann sind die Linienführungen der Buslinien 851 und 852 letztmals auf
ihre Effektivität hinsichtlich Streckenführung überprüft worden?
Steht dabei auch die schnellere Erreichbarkeit der Bahnhöfe
Oberwinter/Remagen (Rheinschiene) im Vordergrund?
Gibt es Überlegungen zu einer erweiterten Linienführung der Linie 856
(Bad Godesberg Bf.-> Oedingen Wendeschleife ->Remagen Bf.)
Werden die Ruftaxi-Anforderungen zwecks möglicher Auswertungen erfasst?
Sind diese Auswertungen – wenn vorhanden - einsehbar?
Nun beantwortete Herr Ulrich die vorab erhaltenen Fragen des
Ortsbeirates!
Herr Ulrich hat die Fragen aus Unkelbach
nach den derzeitigen Vorgaben und Regularien der Kreisverwaltung beantwortet und versprochen, mögliche kleine
Änderungen mit den Busunternehmen zu besprechen, ohne eine Gewähr für
Änderungen zu geben.
Da der ÖPNV und die Umsetzung ein sehr
komplexes Thema ist und Änderungen eines längeren Vorlaufes bedürfen, müssen
die Unkelbacher bis zum 1.3.2017 mit dem aus Sicht der Bevölkerung und auch des
Ortsbeirates etwas umständlichen ÖPNV leben.
Unverständlich ist es für den gesamten
Ortsbeirat, dass es keine Kooperationen über die Landesgrenzen nach NRW
gibt. Die Linie 856 z.B. fährt von
Bad-Godesberg über Wacht-berg bis
Oedingen und wieder zurück, warum es hier keinen Ringverkehr mit der Linie 852
über Unkelbach, Remagen und Oberwinter gibt, ist nur schwer zu verstehen.
Auf Vorschlag von OBR Kirwald, wird der OBR einen Antrag an die
Kreisverwaltung stellen,
dass die Linie 856 über Unkelbach und Remagen in Kooperation mit Linie
852 geführt wird.
Da es immer wieder zu Problemen mit den
Taxibussen kommt, z. B. dass die Taxibus- Rufnummer dauernd besetzt ist, dass
keiner das Gespräch annimmt, um dann gesagt zu bekommen, Sie rufen aber jetzt
zu spät an.
Wenn z.B. ein Taxibus freie Kapazitäten hat
und ein zusätzlicher Fahrgast abgewiesen wird, weil die Fahrt nicht bestellt
war.
Eine weiteres Ärgernis ist, dass Fahrer vor der vereinbarten Abholzeit
abfahren.
Herr Ulrich bittet darum, dass ihm solche Fälle telefonisch gemeldet
werden!
Tel.- Nr. 02641 975358
Bitte das Datum und die Uhrzeit mitteilen,
dann kann Herr Ulrich mit dem Unternehmer ein Kritikgespräch führen.