Beschluss:

Der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss nimmt die Studie zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung auf der Grundlage dieser Studie Fördermittel zu beantragen.

 

 


Protokoll:

Der Vorsitzende begrüßt Herrn Strähuber vom Architekturbüro Geising + Böker, welcher die Machbarkeitsstudie zur Modernisierung des Freizeitbades vorstellt.


Herr Strähuber berichtet, dass eine Bestandsaufnahme stattgefunden habe, bei der erkennbar geworden sei, dass das Freizeitbad durchaus in die Jahre gekommen ist, was sich unter anderem an den Wasserbecken und sanitären Anlagen wiederspiegele.
So sollen gemäß der Studie die Wasserbecken als Edelstahlbecken ausgeführt werden, was eine geringere Anfälligkeit gegenüber der Witterung bzw. Vandalismus gewährleiste. Auch soll einerseits die Wasserfläche des Nichtschwimmerbeckens verkleinert werden, um Betriebskosten zu senken, andererseits aber mit Wasserattraktionen (u.a. Breitrutsche) aufgewertet werden. Die Anzahl der Duschen, Kabinen und Schränke werde auf das notwendige Maß reduziert. Des Weiteren solle der Personalbereich erneuert und umpositioniert werden, ein neues Kinderschwimmbecken mit Sitzgelegenheiten für Eltern entstehen und die Barrierefreiheit überall gewährleistet werden. Auch sei ein neues Technikkonzept geplant, da die vorhandene Technik veraltet bzw. nicht ausreichend sei.
Die Gesamtkosten schätze man nach aktueller Marktlage auf circa 14 Mio. € brutto.

 

Frank Bliss fragt, ob Solaranlagen zur Deckung des Strombedarfs und zur Regelung der Wassertemperatur geplant seien und wie die hohen Baunebenkosten zustande kämen. Auch spricht er an, dass im jetzigen Entwurf relativ wenig Beschattung berücksichtigt sei.
Herr Strähuber führt aus, dass die Dächer wieder mit Solaranlagen belegt werden sollen, was auch Teil der Kostenschätzung sei. Die daraus gewonnene Energie würde für die Hälfte des erforderlichen Stromverbrauchs ausreichen. Die Baunebenkosten basieren auf den notwendigen Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Es sei durchaus möglich, insbesondere durch Sonnensegel, weitere Schattenflächen zu generieren.

Der Vorsitzende erklärt, dass Beschattungsmöglichkeiten u.ä. Bestandteil der Detailplanung und nicht der Machbarkeitsstudie seien. Diese diene zuerst einmal der Antragstellung beim Fördergeber.

 

Beate Reich führt aus, dass man die Barrierefreiheit in der Detailplanung noch verbessern bzw. verfeinern müsse und erkundigt sich, wie lange die Bauphase voraussichtlich andauern werde.

Herr Strähuber erläutert, dass bei einer Komplettsanierung sicherlich mit einer Schließung über eine Saison zu rechnen sei.

 

Wilfried Humpert fragt in diesem Zusammenhang, ob es auch möglich sei, die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen auf mehrere Bauphasen zu strecken.

Herr Strähuber erklärt, dass dies bis auf einige zusammenhängende Maßnahmen denkbar sei.

 

Herr Strähuber stellt bezüglich des 50m-Beckens noch zwei Varianten für einen Ganzjahresbetrieb vor. Zum einen könnte eine Traglufthalle für das Schwimmerbecken angeschafft werden, was zusätzliche Investitionskosten von etwa 1,7 Mio. € verursacht. Die Betriebskosten würden enorm steigen und für den Auf- und Abbau benötige man mindestens 18-20 Personen. Erfahrungen mit der Haltbarkeit des Materials gebe es bisher nicht. Die zweite Möglichkeit wäre das Schwimmerbecken mit einem festem Baukörper einzuhausen, was einer groben Schätzung zufolge Mehrkosten von 9 bis 10 Mio. € verursachen würde.
Zudem stellt er die Möglichkeit eines Naturbades mit einer biologischen Wasseraufbereitung und einer rd. 2.000 m² großen Filterfläche vor, was zu einer Reduzierung der Betriebskosten führen würde. Allerdings sei hierbei die Wassertemperatur nicht wirklich regelbar (18-20°C) und ab einer Temperatur von 25°C sterben die Reinigungsbakterien ab. Des Weiteren müssten die Besucherzahlen reduziert bzw. beschränkt werden.

 

Der Vorsitzende fasst zusammen, dass die Finanzierung und Förderung für das weitere Vorgehen entscheidend sei. Hier wolle man beim Fördergeber auch mit den Themen Schulsport und Schwimm-Ausbildung, insbesondere für Kinder, argumentieren. Andere Themen, wie z.B. die Schaffung eines Raums für die DLRG-Vertretung, seien im weiteren Verfahren zu beraten.