Beschlussvorschlag:
Zur
Einführung der Trinkpatenschaft wäre eine Trinkpaten-Schulung durch eine
Ökothropholog*in zu finanzieren. Die daraus entstehenden Kosten könnten über
das Budget der Stabstelle Klima gedeckt werden. Mögliche Förderungen wären zu beantragen.
Sachverhalt:
Die
Belastung der Bevölkerung durch Hitze hat in den vergangenen Jahren stetig
zugenommen. Die Zahl der heißen Tage, an denen 30 Grad oder mehr als
Höchsttemperaturen gemessen wurden, ist deutlich angestiegen. Hitzebelastung
führt durch Schwitzen zu einem größeren Flüssigkeits- und Elektrolytverlust des
Körpers. Besonders ältere oder isoliert lebende Menschen, chronisch Kranke und
kleine Kinder sind dadurch gefährdet. Auch das Herz-Kreislaufsystem kann durch
die Anforderungen eines hohen Wärmetransports überlastet werden. Trotz aller
bisheriger Anpassungsbemühungen stellt die Hitze nach wie vor eine Bedrohung
für die menschliche Gesundheit dar. Daher ist es besonders wichtig, an heißen
Tagen auf gefährdete Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn zu achten.
Eine
regelmäßige Kontaktaufnahme zu den besonders vulnerablen Gruppen in Form von
Telefonaten oder Besuchen kann helfen, gesundheitliche Probleme aufgrund der
Hitzebelastung frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig notwendige Hilfsmaßnahmen
zu ergreifen.
Beschreibung:
Im Rahmen der Trinkpatenschaften sollen freiwillige Helferinnen und
Helfer mit älteren Senior*innen und hilfsbedürftigen Menschen, die zuhause
wohnen, zusammengeführt werden. Aufgabe der Trinkpaten soll es sein, mit ihren
betrauten Mitmenschen in Kontakt zu treten, wenn die Wetterlage es notwendig
macht. An sehr heißen Tagen ist insbesondere die Versorgung des Körpers mit
ausreichend Flüssigkeit notwendig. Beispielsweise kann durch telefonische oder
persönliche Kontaktaufnahme zur Einnahme von Flüssigkeit animiert werden.
Darüber hinaus ist es auch möglich, dass Einkäufe durch Paten übernommen
werden, damit sich die Betroffenen in akuten Hitzewellen keiner großen
körperlichen Belastung aussetzen müssen.
Die
Ausbildung zum Trinkpaten kann über eine Trinkpatenschulung erfolgen. Hierbei
erläutert eine Ökotropholog*in die wichtigsten Maßgaben für
Multiplikator*innen. Die Teilnahme von Betreuungspersonal und sozialen
Verbänden an solchen Schulungen ist ebenfalls sinnvoll.
Das Projekt
soll in Remagen angestoßen werden. Dafür wird vorab um die Einschätzung des
Seniorenbeirats gebeten, inwiefern ein solches Trinkpatenschaften-Netzwerk in
Remagen umsetzbar wäre und ob die zunehmenden Hitzeperioden die Unterstützung
von älteren Seniorinnen und Senioren im Rahmen einer Trinkpatenschaft
erforderlich machen.
Ziel:
Ziel der
Maßnahme soll es sein, hitzebedingten Krankheits- und Sterbefälle zu vermeiden.
Die große Belastung des Körpers an Tagen mit besonders hohen Temperaturen kann
durch entsprechende Vorsorge reduziert werden. Gleichzeitig könnte durch die
Maßnahme das ehrenamtliche Engagement und das Zusammengehörigkeitsgefühl der
Remagener Bürger*innen gestärkt werden.
Finanzielle Auswirkungen:
Der
Seniorenbeirat der Stadt Remagen unterstützt das Vorhaben, ein
Trinkpatenschaften-Netzwerk in Remagen zur Vermeidung hitzebedingter
Krankheits- und Sterbefälle in Remagen einzuführen und befürwortet die Stärkung
des ehrenamtlichen Engagements im Bereich der Klimaanpassung.