Antragstext:
Sehr geehrter
Herr Georgi,
gerne möchte ich
auch im Namen der WGR-Fraktion (vertreten durch Herrn Wyborny) im Stadtrat
einen TOP „ÖPNV-Koordination“ für die nächste Sitzung des Bau-, Umwelt- und
Verkehrsausschusses beantragen. Wir bitte Sie, den zuständigen Koordinator für
unsere ÖPNV-Linien zuzuladen (Herr Pauly vom VRM bzw. den zuständigen
Fachplaner im VRM Herrn Deaniel Junghans). Es wäre vielleicht sinnvoll, auch
Herrn Dirk Ulrich von der Kreisverwaltung einzuladen, der bereits bei einer
entsprechenden Ortsbeiratssitzung in Unkelbach für Fragen zur Verfügung stand.
Zum August 2012
erfolgte mit dem Fahrplanwechsel der Umstieg auf Ruftaxi (für alle Busse der
Linie 851 außerhalb des Schulverkehrs und teilweise der Linie 852, z.B.
samstags).
Das Ruftaxi wird
nicht angenommen (z. Teil wegen der langen Vorlaufzeit von 60 Min., vor 7.00
Uhr sogar mit 24 Stunden!) und führt klar zu einem Verdrängungseffekt der
Wenigen, die mit ÖPNV fahren(vorrangig Berufspendler).
Wir möchten im
Rahmen des TOP die folgenden Punkte ansprechen bzw. behandelt wissen:
- Wie erfolgt derzeit die
Bedarfsermittlung für den Gesamtbereich Remagen? Wie werden die
gegenwärtigen Angebote frequentiert? Welche Beschwerden und Vorschläge der
Bevölkerung sind im letzten Jahr eingegangen?
- Wie kann die derzeitige Linienführung der Busse (851 und 852) überdacht und
an den aktuellen Bedarf außerhalb der Schulfahrten anpasst werden? - In
den letzten 15 Jahre hat sich an
der Linienführung nichts verändert, obwohl neue Baubereiche in Remagen hinzukamen. Eine Überprüfung wäre daher zu
empfehlen..
- Überlegung zur Weiterführung der Linie
856 von Godesberg Bahnhof über Oedingen (bis vor kurzem Endhaltestelle)
bis zur Rheinschiene (Oberwinter). Zudem sollten Bandorf und
Birgel/Waldheide von einer verbesserten Linienführung nicht ausgeschlossen
werden. Die Linie 856 bietet weiterhin zwischen 6.54 und 10.08 Uhr keine
Fahrt für Berufspendler von Oedingen aus nach Bonn mehr an. Diese
Linienänderung war Thema der Oedinger Ortsbeiratssitzung vom 25. 02. 2014.
- Erweiterung der Erreichbarkeit von
Unkelbach/Bandorf/Oedingen über 18.00 Uhr hinaus (bis 2013 fuhr der letzte
Bus ab OW Bahnhof 17.56 h - jetzt nur noch Ruftaxi).
Nach jetzigem Stand wäre eine
Wiederherstellung des Status Quo vor der Umstellung schon eine
"Verbesserung".
- Möglichkeit der Verknüpfung der
Verbindung Grafschaft nach Godesberg/Bonn/NRW? Die Linie 854 endet in
Werthoven und fährt nicht bis zum ZOB nach Wachtberg, die 856 von Oedingen
fährt zwar zum ZOB, hat aber keine Verknüpfung zur 854.
- Stärkere Fahrplananpassung Stadtbus an
Bedarf einerseits der Studierenden der FH, andererseits an die Fahrpläne
der DB. Ein weiterer Punkt
im Kontext des Stadtgebietes Remagen sind die Remagener Unternehmen, die
darüber klagen, dass ihre Mitarbeiter sie nicht über den ÖPNV erreichen
können.
- Und schließlich: Wie lässt sich eine
bessere Ausschilderung erreichen:
a) an den Haltestellen: hier fehlt ein Streckennetzplan und eine Übersicht der Haltestellen, die von der jeweiligen Verbindung angefahren werden. Die Streckenführung variiert häufig je nach Verbindung, lässt sich aber aus dem Plan an der Haltestelle nicht erkennen.
b) an den Bussen selbst. Die fahren seit Beginn des Jahres nur nach "Transdev" oder "AVM". Die Fahrtrichtung ist nicht erkennbar. Sinnvoll sind in diesem Zusammenhang auch Schilder am Bus, die darauf hinweisen, dass es sich um einen Schulbus handelt. Dies nur zur Sicherheit der Kinder.
Mit freundlichen
Grüssen
Frank Bliss,
Fraktionssprecher
Peter Wyborny,
Fraktionssprecher
Zur Beantwortung der Fragen steht in der Sitzung Herr Fuchs von der Kreisverwaltung Ahrweiler zur Verfügung. Herr Pauly und Herr Junghans können urlaubsbedingt nicht teilnehmen. Herr Pauly hat daher folgende Antworten schriftlich eingereicht:
Zu 1.:
Fragen zur Bedarfsermittlung für den gesamtstädtischen Verkehr von Remagen, die Auslastung und die jeweilige Nachfrage sowie zum Beschwerdemanagement können lediglich vom Verkehrsträger, der Fa. Veolia-Transdev, sowie deren im Landkreis Ahrweiler tätgigen Tochterunternehmen beantwortet werden. Hierfür wäre deshalb ohnehin die Einladung eines Vertreters dieser Unternehmensgruppe sehr viel zielführender.
Zu 2. bis 6.:
Fragen zu konzeptionellen Überlegungen hinsichtlich der Linienführungen einzelner Buslinien, deren Weiterführung zu anderen Umsteige- und Knotenpunkten, zu Fragen der Leistungsausweitung sowie zu grundsätzlichen Fahrplananpassungen betreffen genuin die Zuständigkeit des Aufgabenträgers für den Öffentlichen <Personennahverkehr, in diesem Falle die Kreisverwaltung des Landkreises Ahrweiler. Unabhängig davon gehe ich jedoch davon aus, dass sowie dies noch nicht geschehen ist, die uns vorgelegten Verbesserungsvorschläge und Anregungen auch den Verkehrsunternehmen Veolia-Transdev, respektive der Ahrweiler Verkehrsgesellschaft mbH (AWV), zugeleitet werden sollten, damit diese in der Lage sind, möglicherweise auch im Vorfeld bereits Stellung zu nehmen.
Darüber hinaus erstellen die Verkehrsverbünde VRM und VRT, der Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord, sowie das Land Rheinland-Pfalz derzeit das „ÖPNV-Konzept Rheinland-Pfalz Nord“. Im Rahmen dieses Konzeptes werden sämtliche Verkehrsleistungen im ÖPNV des nördlichen Landesteiles im Rahmen einer empirischen und breit angelegten Untersuchung erfasst, hinsichtlich ihrer verkehrlichen Wirkungsweise analysiert und in ein übergreifendes Angebots- und Leistungsschema integriert, das ab dem Jahr 2018 sukzessiv im gesamten Norden von Rheinland-Pfalz umgesetzt werden soll. Dabei werden auch die von den Herren Bliss und Wyborny angesprochene Verknüpfungsmöglichkeiten über die Landesgrenze hinaus einer neuen Bewertung unterzogen. In diesem Zusammenhang bitte ich jedoch um Verständnis dafür, dass wir mit Blick auf den derzeitigen Planungs- und Konzeptionsstand abschließende Aussagen zu einer zukünftigen Angebotskonzeption nicht treffen können.
Dennoch gehe ich davon aus, dass einige der Vorschläge von dem in Rede stehenden Verkehrsunternehmen auch kurzfristig realisiert und kundenfreundliche umgesetzt werden können.
Zu 7.:
Die Streckennetzpläne für die größeren kommunalen Gebietskörperschaften innerhalb des VRM sind bereits in Arbeit. In hierarchischer Abfolge der jeweiligen Bedeutung werden zunächst Streckennetzpläne für die Städte Koblenz, Neuwied (sowie ihrer Stadtteile), die Stadtverkehre in Diez, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Boppard, Betzdorf usw. erstellt. In einer zweiten Bearbeitungswelle werden dann auch die Städte und Gemeinden erfasst, die über ein qualifiziertes Mindestmaß an städtischen bzw. lokalen Verkehrsstrukturen verfügen. Hier könnte dann gff. auch das SPNV-/ÖPNV-Leistungsangebot im Stadtgebiet von Remagen entsprechend erfasst werden.