regionaler Arbeitskreis Planung - Entwicklung - Verkehr (:rak)
Beschlussvorschlag:
Der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss nimmt die Information zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Die Verbundpartner Technische Universität
(TU) Dortmund, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS gGmbH),
Bundesstadt Bonn, Rhein-Sieg-Kreis, Kreis Ahrweiler und Wirtschaftsförderungs-
und Wohnungsbaugesellschaft mbH der Stadt Königswinter (WWG-Königswinter GmbH)
hatten Ende März 2017 beim Projektträger Jülich, Berlin, eine Projektskizze zu
NEILA eingereicht.
Der Projektträger Jülich hat im Auftrag des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) das Verbundprojekt NEILA – Nachhaltige Entwicklung durch Interkommunales
Landmanagement in der Region
Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler mit Schreiben vom 23.07.2018 bewilligt.
Gegenstand des Projektes ist es, ein interkommunales Lasten-Nutzen-Ausgleichssystem
im Rahmen eines interkommunalen Siedlungsentwicklungskonzepts zu entwickeln,
das instrumentelle und institutionelle Umsetzungserfordernisse in der :rak-Region ableitet und die
Übertragbarkeit auf andere Regionen prüft. Handlungsleitend ist dabei ein
praxistauglicher Interessenausgleich zwischen stark wachsender Kernstadt,
städtischem Umland und ländlich geprägtem Raum des weiteren
Verflechtungsbereichs.
Die Maßnahmen des Projekts NEILA
sind:
·
regionsweites Raumentwicklungsmonitoring (auch Gewerbeflächen)
·
regionsweites integriertes Entscheidungshilfesystem (quantitativ,
qualitativ)
·
interkommunales Siedlungsentwicklungskonzept
·
interkommunales Ausgleichs- und Verteilungssystem (bspw.
Gewerbesteuern)
·
instrumentelle und institutionelle Umsetzung
Die Projektarbeit wird in enger
Zusammenarbeit und in Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden
des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Ahrweiler sowie der Bundesstadt Bonn
erfolgen. Dabei soll auf die bestehenden und bewährten Strukturen des :rak zurückgegriffen werden.
Projektfinanzierung und Personalbedarf
Das Projekt hat eine Laufzeit von 3 + 2
(Entwicklungs- und Umsetzungsphase), d.h. insgesamt von fünf Jahren
(Bewilligungszeitraum: 01.09.2018
bis 31.08.2023). Das Finanzvolumen
beträgt für die beiden Bearbeitungsphasen insgesamt 2,33 Mio. Euro.
Projektmanagement
Zur Gewährleistung einer erfolgreichen
Projektarbeit wird die TU Dortmund das Projektmanagement und die administrative
Projektkoordination als zentraler Ansprechpartner übernehmen.
Entsprechend dem Antrag sind zum Projektstart folgende
Schritte durchzuführen:
·
Ein öffentlichkeitswirksamer Kick-Off-Termin inkl. Pressekonferenz
und Vorträgen der Fördermittelgeber. Der Kick-Off-Termin ist für den 15.
Oktober 2018 geplant. Hierzu werden auch kommunale und regionale
Entscheidungsträger eingeladen.
·
Arbeits- und Abstimmungsstrukturen sind festzulegen (bspw. ist
eine Lenkungs- und eine Prozesssteuerungsgruppe zu etablieren).
·
Mitte November wird es eine Auftaktveranstaltung des BMBF zur
Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ in Berlin geben, zu der die Verbundpartner eingeladen
sind.
·
Entwicklung von Beteiligungsformaten für die kommunale Politik.
Der Bearbeitungsprozess soll durch eine Lenkungsgruppe, die sich aus den
kommunalen Entscheidungsträgern (Bürgermeister/Beigeordnete) zusammensetzt,
begleitet werden. Die Lenkungsgruppe soll primär als Scharnier zu den Städten
und Gemeinden/Verbandsgemeinden fungieren und entscheidet über wesentliche
Zwischenergebnisse. Es ist geplant, in Abstimmung mit der Lenkungsgruppe
geeignete Dialogformate zur Einbindung der Kommunalpolitik zu entwickeln. Um
die Schnittstelle zu den regionalen und überregionalen Institutionen zu
gewährleisten, ist es vorgesehen, einen Fachbeirat
zu bilden, der sich aus den bestehenden Netzwerken der Raumordnung und
Stadt-/Regionalentwicklung (wie z.B. zuständige Ministerien in NRW und RLP,
Bezirksregierung Köln, SGD Nord, Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald,
Region Köln/Bonn e.V., IHKs, Handwerkskammern und Einzelhandelsverbände) zusammensetzt.
Über den aktuellen Stand der Arbeiten zum
NEILA wird in unregelmäßigen Abständen berichtet (z.B. bei Erreichen
wesentlicher Projektetappen).
Für die rheinland-pfälzischen Gemeinden innerhalb
des :rak bietet NEILA die Möglichkeit, Argumente für die zu erwartenden
Diskussionen mit dem Land im Hinblick auf die von dort angekündigte
Überarbeitung des Zentrale-Orte-Systems zu gewinnen. Eine Änderung des Status
Mittelzentrum würde sich in der Zuweisung von Steuergeldern sowie langfristig
in der Ausstattung mit Infrastruktureinrichtungen niederschlagen. Auf das
beiliegende Schreiben von Landrat Dr. Pföhler wird verwiesen.