Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Stadtrat, die zusätzlich
fehlenden Haushaltsmittel von 275.000,00 € überplanmäßig bereit zu stellen.
Sachverhalt:
Im November 2018
wurden die Arbeiten zum Ausbau der Römerstraße durch die Fa. Eurovia begonnen.
Am 01.08.2019 fand die Abnahme der fertig ausgebauten Straße ohne nennenswerte
Mängel statt. Im Zuge des Straßenausbaus haben sich einige Mehrkosten durch
zusätzliche oder vom Leistungsverzeichnis abweichende Arbeiten ergeben.
Erläuterungen:
Aufgrund der
angetroffenen Bodenverhältnisse war ein Bodenaustausch in erheblicher Stärke
erforderlich. Zur Kostenreduzierung wurde die Belastungsklasse von 1,0 auf 0,3
reduziert. Jedoch nur für den hinteren Ausbauteil (Erschließung), da die dort
vorherrschende Wohnbebauung eine geringere Belastung bedeutet und eine
Anpassung des Straßenaufbaus zulässt. Von der Quellenstraße bis auf Höhe des
Grundstücks der Betonunion wurde die Belastungsklasse 1,0 wegen der
gewerblichen Nutzung beibehalten. In der Planungsphase wurden durch einen
Bodengutachter mehrere Bodenproben entnommen und ausgewertet. Bereits bei
dieser Untersuchung zeigte sich die Notwendigkeit, den vorhandenen Boden partiell
auszutauschen, um die Standfestigkeit in Bezug auf die geforderte
Belastungsklasse zu erreichen. Da jedoch üblicherweise nur eine begrenzte
Anzahl von Bodenproben gezogen werden, kann der Gutachter auch nur vage Angaben
auf die zu erwartenden Massen machen. Somit ergaben sich Mehrkosten von rd.
34.000,00 €.
Aufgrund der
erforderlichen Bodenverbesserung ergab sich in der Folge auch ein erhöhter
Massenansatz bei den Ausschachtungsarbeiten, was zu Mehrkosten von rd.
58.000,00 € führte.
Im Zuge der Arbeiten
wurden provisorische Zufahrten und Zugänge zu den privaten Grundstücken in
Schotter angelegt, um die Erreichbarkeit der Grundstücke für die Anlieger zu
ermöglichen. Aufgrund von offenen Leitungsgräben war dies wesentlich häufiger
der Fall als ursprünglich angenommen.
Die Mehrkosten belaufen sich hier auf rd. 30.000,00 €.
Private
Betonfundamente aufgehender Mauern, Treppen usw. waren durch die bauausführende
Firma entsprechend zu schützen. Hier zeigte sich ein deutlich höherer Aufwand
bzw. wesentlich mehr zu schützende Fundamente als angenommen.
Die Mehrkosten belaufen sich hier auf rd. 22.000,00 €.
Die
Schottertragschicht in der Fahrbahn wurde entgegen der ursprünglichen Planung
erhöht. Grund ist die im hinteren Ausbauteil (Erschließung) herabgesetzte Bauklasse
von 1,0 auf 0,3. Als Kompensationsmaßnahme wurde die Schottertragschicht
verstärkt. Das gleiche gilt auch für die Gehwege insbesondere im vorderen,
gewerblich genutzten Ausbauteil.
Die Mehrkosten belaufen sich hier auf rd. 42.000,00 €.
Darüber hinaus
waren zusätzliche Leitungsverlegearbeiten notwendig. Die Telekom hatte im
Bereich der Römerstraße noch Freileitungen an Holzmasten in Betrieb. Diese
Leitungen sollten im Zuge des Straßenausbaus im Erdreich verlegt werden. Dies
war auch der ausdrückliche Wunsch aller Anlieger. Es wurde sich daraufhin mit
der Telekom nach unzähligen Gesprächen geeinigt, dass die Telekom sämtliche
Kosten für die Arbeiten auf den Privatgrundstücken übernimmt, im Gegenzug
übernimmt die Stadt die Kosten der Leitungsverlegung im Straßenkörper.
Hier fielen Kosten in Höhe von rd. 15.000,-- € an.
Die Freifläche
vor der Feuerwehr wurde durch die bauausführende Firma ausgeschachtet und eine
Frostschutzschicht samt Pflasterbettung eingebaut. Die Feuerwehr hat dann in
Eigenregie Rasengittersteine verlegt.
Hier fielen Kosten in Höhe von rd. 20.000,-- € an.
Im
Einmündungsbereich der Quellenstraße wurden seitens des Landesbetriebs
Mobilität Cochem-Koblenz aufwendige Verkehrssicherungs-/-regelungsmaßnahmen
angeordnet. Unter anderem wurde eine Lichtsignalanlage verlangt.
Diese Anordnung führt zu Mehrkosten von rd. 3.500,-- €.
Darüber hinaus
ergaben sich Unstimmigkeiten bei der Aufstellung der Ausschreibung,
insbesondere in Bezug auf verschiedene Massenansätze. Hierzu findet ein
Sachvortrag in der Sitzung durch das Planungsbüro H2R statt.
Somit haben sich insgesamt Mehrkosten von 275.000,00 € in der Ausgabe
ergeben. Die Einnahmen erhöhen sich ebenfalls, jedoch nicht in gleicher Weise,
da Kosten enthalten sind, die nicht veranlagt werden können. Eine genaue Zahl
kann erst mit Feststellung der Schlussrechnungen erfolgen. Diese liegen derzeit
noch nicht vor.