Betreff
Bau- und Planungsangelegenheiten - Fahrradabstellanlage Bahnhof Remagen - Ausbau Radwegenetz
Vorlage
0291/2010
Aktenzeichen
653-5
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

Der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss beschließt, dass die Planungen für eine Aufstockung der bestehenden Fahrradabstellanlage aufgegeben werden. Vorbehaltlich verfügbarer Haushaltsmittel sollen unter Beteiligung des Ortsbeirates Remagen im kommenden Jahr weitere Abstellmöglichkeiten auf bisherigen Parkständen vor dem Bahnhof geschaffenwerden.

 

Die Verbindung zwischen dem Bahnhof und dem RheinAhrCampus ist wie vorgeschlagen mit einem Angebotsstreifen aufzuwerten.


Sachverhalt:

a) Fahrradabstellanlage Bahnhof Remagen:

Der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss hat die Verwaltung beauftragt, die Möglichkeit zur Aufstockung der vorhandenen Fahrradabstellanlage am Bahnhof (ehem. Bunker) weiterzuverfolgen und gleichzeitig die Förderfähigkeit zu prüfen.

 

Durch das Büro Schönhofen, welches auch schon die Bahnhofsumfeldgestaltung mitbetreut hatte, wurde für das favorisierte Konzept eine Kostenschätzung erstellt. Demnach würden für die Schaffung von 45 neuen Fahrradstellplätzen auf dem Niveau „Bahnsteig 1“ Kosten in Höhe von rund 220.000 Euro anfallen. Die Kosten verteilen sich im Einzelnen wie folgt:

  • Rückbau bestehende Anlage: 6.000,-- €
  • Neubau Parkdeck:   61.000,-- €
  • Wiederaufbau Unterstellhalle oben  21.000,-- €
  • Umbau untere Ebene: 9.000,-- €
  • Neubau Zugangsrampe  60.000,-- €

Zwischensumme:  157.000,-- €

 

Baunebenkosten (Planung, Vermessung etc.)

  26.000,-- €

Netto   183.000,-- €

19% MwSt.  35.000,-- €

Gesamtkosten  218.000,-- €

 

 

Auf Anfrage teilte uns der für die Förderung zuständige Landesbetriebs Mobilität  nachfolgend aufgeführte Förderhöchstsätze mit. Diese Beträge beinhalten den eigentlichen Fahrradständer einschließlich Fundamentierung, Montage und ggfls. Überdachung.

  • Fahrradabstellanlagen, nicht überdacht            max. 150 €/Stellplatz
  • Fahrradabstellanlagen, überdacht            max. 500 €/Stellplatz
  • Abschließbare Fahrradboxen            max. 800 €/Stellplatz

 

Die Förderung beträgt  rechnerisch maximal 22.500 €. Da die im Rahmen der Umfeldgestaltung bereits mitgeförderte Fahrradabstellanlage auf dem P&R-Platz nicht ausgelastet ist, wird es keine neuerliche Förderung geben. Folglich sind die Kosten von der Stadt alleine zu tragen (ca. 4.845 €/Fahrradabstellplatz).

 

Nach einem Gespräch mit den für Remagen zuständigen Vorsitzenden des ADFC und des VCD schlägt die Verwaltung vor, den bisherigen Ansatz zu verwerfen und ersatzweise einige der vor dem Bahnhof befindlichen Stellplätze aufzugeben. Hierauf sollen weitere Fahrradparker aufgestellt werden. Ergänzend dazu sollen die Studierenden künftig mit der Immatrikulation ein Faltblatt erhalten, auf dem Informationen insbes. zum Thema Fahrrad enthalten sind.

 

 

b) Ausbau Radwegenetz

In dem im Mai 2010 durchgeführten Workshop mit dem RheinAhrCampus wurde der Wunsch nach einem Fahrradplan geäußert. Ziel ist eine Optimierung der Radwegebeziehungen zwischen dem Campus und der Innenstadt, insbesondere dem Bahnhof.

Hierzu wurden seitens der Verwaltung mögliche Wegeverbindungen zwischen dem beiden Zielen ermittelt und analysiert (vgl. Anlage).

 

-Variante rot

Die Trassenführung erfolgt vom Bahnhof über die Geschwister-Scholl-Straße zunächst bis zur Kreuzung mit der Jahnstraße. Im weiteren Verlauf wäre der vorhandene bahnparallele Weg bis in Höhe der Ubierstraße auszubauen. Von dort werden die Radfahrer auf den vorhandenen Radwegen entlang der Wässerscheid sowie der Südallee bis an den Campus geführt.

Der Vorteil dieser Trasse liegt in der Geradlinigkeit und der Tatsache, dass es sich um eine weitgehend kreuzungsfreie Strecke handeln würde.

Nachteilig sind die mit dem notwendigen Ausbau des bahnparallelen Weges verbundenen Kosten. Für die Benutzung wäre eine angemessene Beleuchtung erforderlich. Da der Weg in weiten Teilen abseits der Straßen geführt wird, fehlt eine Soziale Kontrolle, so dass ggf. nur eine geringe Sicherheit vermittelt wird. Nachteilig ist zudem, dass die Strecke nicht an den Fahrradabstellanlagen des RAC auf der nordwestlichen Seite, sondern auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite endet.

 

- Variante grün

Beobachtungen zeigen, dass diese Wegeführung bisher bereits von sehr vielen Studierenden genutzt wird. Sie führt über die Seelenstraße und Alte Straße bis an die Einmündung Goethestraße. Bislang folgen die meisten Radler dem Angebotsstreifen entlang der Märkte über die Goethestraße bis zur von-Cramm-Straße.

Durch den bevorstehenden Ausbau der Straßen im Neubaugebiet bietet sich künftig ab der Einmündung der Goethestraße eine Alternative an. So sollen die Studierenden der Alte Straße folgen und schließlich über die Straßen Am Römerhof und Albert-Einstein-Straße (= diagonale Rad- und Fußwegeachse im Neubaugebiet) direkt auf das Campusgelände geführt werden.

Als nachteilig stellt sich heraus, dass insbesondere die derzeit genutzte Trasse gemeinsam mit den Schülern des Schulzentrums als weitere Hauptnutzer geteilt werden muss; hier kann die dargestellte Trassenalternative zu einer deutlichen Entspannung führen. Als Vorteil ist eine weitgehend einfache Führung mit nur wenigen vorfahrtsberechtigten Kreuzungen zu nennen. Gerade auf dem Rückweg werden die Studierenden zudem in Richtung Innenstadt geführt, so dass hier weitere Impulse für das Zentrum gesetzt werden können. Die Kosten für eine Optimierung der Trasse sind relativ niedrig, da ausschließlich bestehende Wege benutzt werden.

 

- Variante blau

diese unterscheidet sich nur im ersten Teil von der Variante grün, da die Führung über Marktstraße, von-Lassaulx-Straße und Alter Fuhrweg erfolgt. Ziel dieser Strecke ist eine weitgehende Entflechtung der Radverkehre mit den Zielen Schulen / Fachhochschule.

Nachteilig wirkt sich jedoch aus, dass die Streckenführung sehr verwinkelt wäre und zudem einen größeren Anteil an Kreuzungen mit vorfahrtsberechtigten Straßen aufweist. Vorteilhaft ist die Trennung von dem Schulverkehr sowie die Führung abseits der innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen.

 

In der Gesamtschau bevorzugt die Verwaltung eine Optimierung der Variante Grün. Vorgeschlagen wird, den vorbeschriebenen Weg in Form eines sog. Angebotsstreifens sowie einer verbesserten Beschilderung sichtbar zu machen. In der Anlage sind entlang der Wegeführung an verschiedenen Stellen Querschnitte im Bestand wie in der Planung gegenübergestellt. Voraussetzung für den Einsatz des mind. 1,25 m breiten Angebotsstreifen ist, dass für die Restfahrbahn mit 4,5 m eine ausreichende Breite verbleibt. Da mit Ausnahme der Alte Straße (nur ab Einmündung Goethestraße) alle Straßen eine Breite von nicht mehr als 6,2 m aufweisen, kann unter diesen Rahmenbedingungen der Angebotsstreifen lediglich in eine Richtung eingerichtet werden. Vorgeschlagen wird hier die Verbindung in Richtung RheinAhrCampus.